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Die Moldau

(aus dem Zyklus „Mein Vaterland")

Fricsay

Berliner Philharmoniker

DGG

1960

10‘50

5

 

Fricsay

SdR Sinfonie-Orchester Stuttgart

DGG

1963

10‘26

5

live

Szell

Cleveland Orchester

CBS

1963

12‘46

5

 
 

Talich

Tschechische Philharmonie

Supraphon

1954

11‘38

4-5

 

Dohnanyi

Cleveland Orchester

Decca

1993

11‘40

4-5

 

Mackerras

Tschechische Philharmonie

Supraphon

1999

11‘54

4-5

live – fast eine Spitzenaufnahme, am Anfang (Quellen) Flöten und Klarinetten richtig, aber zu deutlich

Karajan

Berliner Philharmoniker

EMI

1977

12‘37

4-5

 

Dorati

Concertgebouw Orchester

Philips

1986

12‘59

4-5

 

Szell

New York Philharmonic Orchestra

CBS/United Archives

1951

12‘38

4-5

noch nicht so geschliffen und deutlich wie die Aufnahme mir dem Cleveland Orchester

Harnoncourt

Wiener Philharmoniker

RCA

2001

12‘44

4-5

Die Moldau im Oberseminar

 

Keilberth

Bamberger Symphoniker

Telefunken

P 1960

12‘56

4

 

Norrington

London Classical Players

EMI

1996

11‘37

4

 

Kubelik

Boston Symphony Orchestra

DGG

1971

11‘46

4

 

Karajan

Berliner Philharmoniker

DGG

1983

12‘14

4

 

Karajan

Berliner Philharmoniker

EMI

1958

12‘03

4

auch in dieser frühen Aufnahme schon plakativ

Karajan

Wiener Philharmoniker

DGG

1985

12‘31

4

 

Smetacek

Tschechische Philharmonie

Supraphon

1980

11‘11

4

kaum p, vor allem beim Mondschein, Quellen: zu deutlich, bedrohliche Stromschnellen

Neumann

Gewandhausorchester Leipzig

Berlin classics

1965

12‘44

4

 

Barenboim

Chicago Symphony Orchestra

DGG

1977

12‘45

4

 

Ancerl

Tschechische Philharmonie

Supraphon

1963

12‘44

4

 

Furtwängler

Wiener Philharmoniker

EMI

1951

12‘38

4

 

Ackermann

Philharmonia Orchestra London

EMI forgotten records

1953

13‘34

4

steigert sich von Abschnitt zu Abschnitt

Dorati

London Symphony Orchestra

Philips

~ 1960

13‘53

4

 

Ancerl

Wiener Symphoniker

EMI

1958

11‘42

4

live

 

Levine

Wiener Philharmoniker

DGG

1986

11‘54

3-4

 

Previn

Los Angeles Philharmonic Orchestra

Philips

1986

12‘52

3-4

vordergründige Interpretation ohne Delikatesse

Kuhn

Bamberger Symphoniker

BMG

1989

12‘17

3-4

 

Toscanini

NBC Symphony Orchestra

RCA

1950

11‘02

3-4

 

Albrecht

Wiener Symphoniker

Atlantis

1982

12‘07

3-4

live

Kosler

Tschechische Philharmonie

Emergo

1992

12‘09

3-4

live

Kubelik

Wiener Philharmoniker

Decca

1957

11‘16

3-4

 

Walter

New York Philh.Orchestra

Sony

1941

11‘45

3-4

 

Jansons

Oslo Philharmonic Orchestra

EMI

1988

11‘59

3-4

 
 

Järvi

Detroit Symphony Orchestra

Chandos

1993

11‘20

3

 

Celibidache

Münchner Philharmoniker

EMI

1986

15‘35

3

live – zäh, merkwürdiger „Bauerntanz"

Stokowski

RCA Victor Symphony Orchestra

RCA

1960

12‘18

3

leicht verzerrtes Klangbild

 

Scherchen

Orchester der Wiener Staatsoper

Westminster/ Tahra

1957

15‘46

1

indiskutabel, da Übertragung technisch misslungen, Störungen wie bei einem falsch eingestellten Radiosender – Interpretation: meist viel zu langsam, Jagd: Trp. lauter als Hörner, Polka völlig ohne Pep, in Trippelschritten über die Stromschnellen, Schluss pompös, es wär’s das Rheingold

 

Mein Vaterland steht auch bei mir in verschiedenen Aufnahmen im Plattenregal. Das interessanteste Werk des Zyklus ist für mich "Die Moldau", in ihm werden verschiedene Situationen rund um den größten böhmischen Fluss musikalisch ausgemalt. Die fünf anderen Tondichtungen, die sich jeweils auf ein "Ereignis" konzentrieren, sind weniger vielseitig, womit ich nicht sagen möchte, sie seien von minderer Qualität als „Die Moldau."

Nun zur Moldau selbst, das Werk gliederte Smetana in neun Abschnitte:

1. Zwei Quellen der Moldau – die Moldau als Fluss (Hauptmelodie)

zunächst 2 Flöten, danach auch 2 Klarinetten sowie gezupfte Streicher und dazu Harfe

Flöten und Klarinetten müssen sehr duftig klingen und sich klanglich voneinander abheben

Spitze: Fricsay, Szell-Clev., Talich, Dohnanyi, Karajan-BPh-EMI-77, Keilberth, Harnoncourt

wenig gelungen: Barenboim, Stokowsky, Celibidache, Ancerl, Kubelik-WPh, Previn, Scherchen

2. Waldjagd

der Dirigent hat darauf zu achten, dass sich die 4 Hörner ihre Motive auch zurufen, das muss

hörbar sein, Fricsay-SdR hat bewiesen, dass das auch in mono geht

Spitze: Fricsay, Szell-Clev., Talich, Dohnanyi, Dorati-COA, Karajan-BPh-EMI-77

wenig gelungen: Stokowski (Feuerzauber?), Toscanini, Barenboim, Karajan-BPh-EMI-58, Jansons, Järvi

3. Bauernhochzeit

das Stück darf nicht zu langsam gespielt werden, sonst besteht die Gefahr, dass die langen

Terzenketten im Holz und den Streichern etwas hölzern klingen. Auch gilt es die kurzen

Crescendi mit nachfolgendem piano nicht zu übersehen! Es tanzen hier junge Leute, nicht

nur Opas und Omas

Spitze: Fricsay, Norrington, Szell-Clev., Karajan-BPh-EMI-77, E.Kleiber, Mackerras

wenig gelungen: Stokowski, Walter,Celibidache, Ancerl, Jansons, Järvi

geheimnisvolle Überleitung von Fagotten und Oboen, wird oft ohne Liebe dargeboten

4. Mondschein, Nymphen

die einzelnen Instrumente müssen sich voneinander abheben: Flöten, Klarinetten, Hörner,

Streicher und Harfe. Über die Streicherstimmen schreibt Smetana „dolcissimo"! Ab Takt 202 sollten die in hoher Lage spielenden Celli nicht übersehen werden! Im letzten Drittel, ab T.213, treten 3 Posaunen und die Tuba hinzu (punktierter Rhythmus), der Dirigent Gerd Albrecht meinte, sie stellten böhmische Helden aus grauer Vorzeit dar, die in ihren Ritterrüstungen im Mondschein wandelten. Diese geheimnisvolle Stelle bleibt leider bei vielen Interpretationen unterbelichtet

Spitze: Fricsay, Keilberth, Talich, Szell-Clev., Mackerras

wenig gelungen: Kosler, Celibidache, Karajan-WP-84, Furtwängler, Toscanini

5. Moldaumelodie

6. Trugschluss St.Johann-Stromschnellen

Piccolo-Flöte deutet die bedrohliche Situation für die Schifffahrt an

Spitze: Furtwängler, Fricsay, Dorati-COA, Szell-Clev., Dohnanyi, Mackerras

wenig gelungen: Järvi, Stokowski, Walter, Celibidache, Kuhn, Levine, Albrecht

7. Die Moldau strömt majestätisch auf Prag zu

8. Vyscherad-Motiv aus dem 1.Teil von Mein Vaterland

vor dem Motiv wird oft ein vom Komponisten nicht vorgesehenes ritardando gespielt, dadurch wird Vyscherad zum Höhepunk, nicht die Moldau selbst, eine fragliche Interpretation, z.B. bei Previn

9. Überleitung und Schluss

Bei der Beurteilung der Aufnahme sollte man seinen Blick auf die Charakterisierung der einzelnen Abschnitte richten, aber auch die Anlage insgesamt im Augen behalten.

eingestellt am 18.09.04

letzte Ergänzung: 21.02.12

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