Das Klassik-Prisma  
 Bernd Stremmel

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Sinfonie Nr.88 G-dur

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Busch

Dänisches Rundfunk Sinfonie-Orchester

POCO

1949

21‘33

5

 

Reiner

Chicago Symphony Orchestra

RCA

1960

21‘00

5

 

Kuijken

Le Petite Bande

Virgin

1991

21‘51

5

Originalinstrumente

 

Brüggen

Orchester des 18.Jahrhunderts

Philips

1988

20‘56

4-5

live - Originalinstrumente

Bernstein

Wiener Philharmoniker

DGG

1983

24‘19

4-5

live

Davis

Concertgebouw Orchester

Philips

P 1976

19‘59

4-5

 

Krauss, C.

Sinfonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks

Amadeo

1953

18‘52

4-5

live

Wolff

Radio Sinfonie-Orchester Frankfurt

hr-musik

2004

19‘54

4-5

mit Cembalo als b.c.; Wolff and the Frankfurt (Hanover) Band

Vegh

Camerata academica Salzburg

Orfeo

1993

23‘21

4-5

live

Furtwängler

Berliner Philharmoniker

DGG

1951

21‘05

4-5

 

Barbirolli

Hallé Orchestra

Dutton

1953

23‘09

4-5

 

Münchinger

Wiener Philharmoniker

Decca

1954

19‘47

4-5

spitzer Decca-Klang der frühen 50er

Klemperer

Philharmonia Orchestra

EMI

1964

20‘59

4-5

 

Fischer, Ivan

Österreichisch-Ungarisches Haydn Orchester

Nimbus

1990

21‘33

4-5

 

Böhm

Wiener Philharmoniker

DGG

P 1973

22‘43

4-5

 
 

Furtwängler

Wiener Philharmoniker

SWF

1951

20‘11

4

live - Stuttgart

Mrawinsky

Leningrader Philharmonie

EMI

1968

20‘00

4

live

Jochum

Berliner Philharmoniker

DGG

1961

20‘30

4

letzter Satz gehetzt

Furtwängler

RAI Orchester Turin

Urania

1952

20‘49

4

live – Orchester fällt etwas ab, letzter Satz dramatisch zugespitzt

Walter

Columbia Symphony Orchestra

Sony

1961

21‘29

4

letzter Satz nicht sorgfältig

Abendroth

Gewandhausorchester Leipzig

Tahra

1944

19‘23

4

live – Ecksätze sehr schnell, gehetzt

Scherchen

Orchester der Wiener Staatsoper

Westminster

1953

22‘27

4

2.Satz sehr langsam, fast wie ein Trauermarsch; Aufnahme scheint ohne sorgfältige Vorbereitung produziert zu sein

 

Knappertsbusch

Staatskapelle Dresden

Tahra

1959

20‘30

3-4

live, Ecksätze im gebremsten Tempo, 4.Satz: hörenswerter Übergang in die Reprise

Mrawinsky

Leningrader Philharmonie

Russian Disc

1964

19‘58

3-4

live, viele Saalgeräusche

Haydns Sinfonie Nr.88 gehört seit je zu Recht zu den beliebtesten Sinfonien des Meisters. Dies spiegelt sich auch in der für Haydnsche Verhältnisse großen Anzahl der Plattenproduktionen wider, die insgesamt auf gutem bis hohem Niveau stehen. Die Spitze behauptet die frische, in allen Sätzen con spirito gespielte älteste Aufnahme meiner Untersuchung, die 1949 von Fritz Busch und seinem vertrauten Orchester aus Kopenhagen von EMI/Danmark eingespielt wurde, vermutlich in kleiner Orchesterbesetzung, sie klingt für die damalige Zeit recht gut. Die anderen hier vorgestellten „alten" Dirigenten (z.B. Walter, Abendroth, Furtwängler, Knappertsbusch, Böhm) aber auch jüngere wie Bernstein setzen einen großen Streicherapparat ein, entsprechend streicherbetont ist das Klangbild besonders in den tutti-Stellen.

Gleich zu Beginn des 2. Satzes schreibt Haydn für die Hauptmelodie (Oboe I) dolce vor, ebenso für das Cello, welches hier zusätzlich noch den Zusatz Solo trägt. Im Verlauf des Satzes wiederholt sich diese Kopplung mehrmals, Haydn bezeichnet die Cello-Stimme dann nur noch mit dolce . Vermutlich wünscht Haydn hier auch ein Solo-Cello. Nicht alle Dirigenten beachten Haydns Anweisung, viele, auch Busch, lassen die ganze Cello-Gruppe spielen oder setzen wenige Celli ein (Furtwängler, Abendroth). Auch kommt es leider vor, dass das Solo-Cello teilweise von der Oboe zugedeckt wird (Klemperer, Vegh, I.Fischer, Wolff). Sehr gut gelungen klingt es bei Münchinger und Bernstein, am besten bei Böhm, allesamt Aufnahmen mit den Wiener Philharmonikern.

Im Trio des 3. Satzes heben einige Dirigenten die Haltetöne der Fagotte, Hörner und Bratschen als Bordun hervor, was zusammen mit Celli und Kontrabässen einen reizvollen Kontrast zur Melodiestimme in Geigen, Flöten und Oboen ergibt (Mrawinsky/EMI, Furtwängler/WPh, Brüggen, Wolff). In der Aufnahme mit Clemens Krauss meint man eine Drehleier zu hören.

Die Wiederholungen im 1.Satz werden von den meisten Dirigenten befolgt, außer von Walter, Abendroth, Furtwängler/WPh, C.Krauss, Knappertsbusch, Scherchen und Münchinger.

eingestellt am 23.12.05

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