Das Klassik-Prisma |
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Gioacchino Rossini
Der Barbier von Sevilla – Ouvertüre
Marriner |
Academy of St. Martin-in-the-Fields |
Philips |
1974 |
7‘00 |
5 |
|
Reiner |
Chicago Symphony Orchestra |
RCA |
1958 |
6‘59 |
5 |
|
Fricsay |
RIAS Symphonie-Orchester Berlin |
DGG |
1954 |
7‘01 |
5 |
kein richtiges pp |
Sargent |
Wiener Philharmoniker |
EMI |
P 1961 |
7‘33 |
5 |
Klang leider etwas topfig, Wiener F-Horn müht sich mit G-Dur-Tonleiter |
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||||||
Toscanini |
NBC Symphony Orchestra |
RCA |
1945 |
6‘59 |
4-5 |
erstaunlich durchsichtiges Klangbild |
Schippers |
Columbia Symphony Orchestra |
Sony |
P 1961 |
6‘53 |
4-5 |
deutlich und vital |
Furtwängler |
Berliner Philharmoniker |
DGG |
1935 |
7‘02 |
4-5 |
|
Abbado |
Chamber Orchester of Europe |
DGG |
1989 |
7‘07 |
4-5 |
|
Solti |
Chicago Symphony Orchestra |
Decca |
1973 |
6‘59 |
4-5 |
saftig, vital in bekannter Solti-Manier, zu viel Becken |
|
||||||
Giulini |
Philharmonia Orchestra London |
EMI |
1959 |
7‘17 |
4 |
etwas streicherbetont |
Chailly |
National Philhamonic Orchestra |
Decca |
1984 |
7‘04 |
4 |
klangschön |
Toscanini |
New York Philharmonic Orchestra |
RCA |
1929 |
7‘19 |
4 |
unaufgeregt, werkbezogen |
Dutoit |
Orchestre Symphonique de Montreal |
Decca |
1990 |
7‘28 |
4 |
klangschön |
Karajan |
Berliner Philharmoniker |
DGG |
1971 |
7‘17 |
4 |
streicherbetont=Bläser oft im Hintergrund |
Karajan |
Philharmonia Orchestra London |
EMI |
1960 |
7‘14 |
4 |
streicherbetont, etwas trocken |
Chailly |
Orchestra Filarmonica della Scala |
Decca |
P 1996 |
6‘40 |
4 |
|
Bernstein |
New York Philharmonic Orchestra |
CBS |
P 1964 |
7‘30 |
4 |
|
Norrington |
London Classical Players |
EMI/Virgin |
1990 |
6‘55 |
4 |
könnte durchsichtiger sein |
Markevitch |
Orchestre National Paris |
EMI |
1957 |
6‘55 |
4 |
|
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||||||
Serafin |
Orchester der Oper Rom |
DGG |
1963 |
7‘13 |
3-4 |
|
Muti |
Philharmonia Orchestra London |
EMI |
P 1980 |
6‘47 |
3-4 |
ziemlich pauschal durchgezogen |
Gelmetti |
Radio Sinfonie-Orchester Stuttgart |
EMI |
1990 |
6‘32 |
3-4 |
gehetzt, nach Effekten heischend |
Beim vergleichenden Hören (an Hand der Eulenburg Studienpartitur) stößt man immer wieder auf Änderungen am Notentext, kaum eine Aufnahme gleicht der anderen. Sie sind zwar nicht so gravierend, fallen jedoch dem aufmerksamen Hörer ins Ohr. Die erwähnte Eulenburg-TP erschien bereits in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Ob jedoch die Dirigenten die revidierte Fassung, die neu erschlossene Quellen berücksichtigt, erschienen im Mailänder Verlag Recordi, bei ihren Aufnahmen zugrunde legten, bezweifele ich, dafür sind die Unterschiede, die sich beim Hören auftun, doch zu vielfältig. Mancher Dirigent mag der Ansicht sein, dass man Rossini hier und da verbessern müsse oder könne, schließlich habe er seine Ouvertüren immer sehr kurz vor den Uraufführungen noch schnell hingeschmiert, ohne besondere Sorgfalt walten zu lassen. Dies könnte ein Grund für die vielen Änderungen bei den Plattenaufnahmen sein.
Auf einige Stellen möchte ich noch eingehen. In der Einleitung T. 6 ff. hört man die Streicher mit leise gestanzten Sechzehntel-Noten, darüber schwebt die Oboe mit drei lang ausgehaltenen Tönen. Bei den meisten Aufnahmen beginnt die Oboe in der zweiten Hälfte des Taktes nach den Streichern. Bei Furtwängler, Sargent, Fricsay und Schippers erklingt sie bereits am Taktbeginn zusammen mit den Streichern. Am Ende der Einleitung in T. 21/22 lässt Rossini zu den tiefen Streichern noch 2 Klarinetten und die Pauke hinzutreten, diese schöne Stelle entdeckte bisher nur Sargent für seine Hörer, Furtwängler, Fricsay und Marriner bringen immerhin die Pauke. Aufmerksame Interpreten achten auch auf die duftig gezupften Streicher in T. 11-16.
Der Beginn des Hauptthemas des folgenden Allegro-Teils ab T. 28 ist in der Eulenburg-TP so notiert: tatata tára, tatata tára ..., Toscanini (1929) und viele andere Maestri lassen jedoch so spielen: tatata tára, tata tára ..., sie lassen also eine Achtelnote beim zweiten Mal aus. In seiner späteren zweiten Aufnahme der Ouvertüre revidiert Toscanini diese Spielweise und lässt nun auch zweimal tatata tára, tatata tára spielen.
Bei Furtwängler, Marriner und Schippers hört man die Piccoloflöte besonders klar heraus, Gelmetti hebt jedoch die große Trommel zu sehr hervor, auch dort, wo sie nicht notiert ist. Im abschließenden piu mosso-Teil fügt er noch Becken hinzu, wie auch Sargent. In der sonst so gelungenen Solti-Aufnahme hört man die (nicht notierten) Becken immer mit der großen Trommel gekoppelt, auch bei Karajan-BPh und Norrington. Auch bei Muti gibt es einige dezente Beckenschläge. Andere Dirigenten fügen noch Pauken hinzu: Markevitch T. 71-76, Norrington T. 250 und Dutoit T. 209 mit Becken.
eingestellt am 20.01.08