Das Klassik-Prisma |
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Bernd Stremmel |
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Frederic Chopin
1. Klavierkonzert e-Moll op.11
Allegro maestoso. Risoluto – Romance. Larghetto – Rondo. Vivace
Chopins zwei Klavierkonzerte sind in erster Linie Virtuosenkonzerte, wie sie von Zeitgenossen wie Moscheles, Kalkbrenner (Widmungsträger), Dreyschock, Thalberg gepflegt wurden und dazu dienen, die pianistischen Fähigkeiten des Solisten ins rechte Licht zu stellen. Im Gegensatz zu zeitgenössischen Konzerten wird die Musik durch Chopins Kunst des individuellen unverwechselbaren Klaviersatzes voller Ausdruck und Raffinement geadelt. Man sollte bedenken, dass das e-Moll Konzert etwa gleichzeitig mit den Etüden op.10 entstand, die auf dem Feld der Klaviertechnik neue Maßstäbe setzten, sowohl technisch als auch ausdrucksmäßig. Die beiden Konzerte knüpfen nur formal an die durch Mozart entwickelte und von Beethoven weitergeführte Konzertform auf der Basis der Sonatenform an. Der Kopfsatz unseres e-Moll Konzerts besteht zwar noch aus Orchester- und Soloexposition, Durchführung, Reprise und Coda, eine wirkliche thematisch-motivische Arbeitet, ein Mit- oder Gegeneinander von Solist und Orchester oder einzelnen Instrumenten findet man jedoch selten.
Der Satz beginnt mit einer längeren Orchesterexposition, in der beide Themen vorgestellt werden, das 1. zweigeteilt: a) festlich schreitend, maestoso T.1-24, b) lyrisch bewegt T.25-36, beide in e-Moll. Das 2. Thema beginnt leise und cantabile T. 61 in E-Dur, es bewegt sich klassisch in einem Vorder- und Nachsatz von je 8 Takten nur vom Streichorchester gespielt (im Nachsatz darf ein Horn mit einem Viertonmotiv aus Dreiklangstönen einen farblichen Akzent beisteuern, der leider von sehr vielen Dirigenten sträflich vernachlässigt wird), anschließend wiederholen Bläser zusammen mir den Streichern die Partie. Charakteristisch für die f-Abschnitte des 1. Themas ist ein 6-Ton-Motiv der tiefen Streicher und Fagotte (zweimal hintereinander gespielt), das von einer Posaune verstärkt wird, T. 45-48, T. 111-114 (gut bei Boult, Skrowaczewski, Frémaux, Mehta, Wit und Krivine). Dieses Motiv verwendet Chopin in der Durchführung noch mehrmals, allerdings nur im Orchester. Nach diesem überwiegend festlich heroischen Anfangsauftritt zieht sich das Orchester zurück und überlässt dem Solisten weitgehend das Feld. Der Satz ist mit 689 Takten sehr umfangreich, auch für Konzerte der damaligen Zeit. Einige Interpreten erlauben sich Kürzungen, die auf Aufnahmen aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts überliefert sind. In Artur Rubinsteins erster Aufnahme unter Barbirolli von 1937 erleben wir einen Sprung von T. 23 zu T.121, damit besteht dieser Abschnitt lediglich aus 40 statt 138 Takten. In der ein Jahr später entstandenen Aufnahme des seinerseits sehr berühmten Josef Hofmann, Dirigent ist wiederum Barbirolli, finden wir denselben Sprung, ebenso bei Rosina Lhevinne, Samsons François, Dinu Lipatti, Graffman, Gimpel und noch bei Martha Argerich vom Warschauer Chopin-Wettbewerb 1965. Sogar der knapp halb solange Schlusssatz blieb bei Rubinstein-37 von Kürzungen nicht verschont.
Nun einige Anmerkungen zu den Tempi. Chopin gibt jeweils ein Grundtempo vor, das während des ganzen Satzes beizubehalten ist. Allerdings notiert er öfter meist am Ende einer längeren Phrase ein rallentando oder ritardando, also ein Langsamerwerden. Darauf fordert er jedoch mit der Bezeichnung a tempo eine Rückkehr zum Grundtempo. Viele Interpreten vertrauen Chopins Tempovorstellungen nur teilweise. Das im Takt 57 beginnende 2. Thema wird oft langsamer genommen, das von Chopin notierte cantabile und legato wird als Aufforderung verstanden, dass Tempo zu drosseln, ebenso auch die Anweisung dolce. Kann man davon ausgehen, dass dies im Sinne des Komponisten geschieht? Ein Beispiel: am Ende der Orchester-Exposition T.123 ff. verlangsamt der Dirigent Andrew Davis allmählich das Tempo, seine Kollegen Anatole Fistulari und Heinrich Schiff warten bis T.131, nehmen dann aber fast eine Vollbremsung vor, die Musik steht fast still und der Solist kann sich bei seinem ersten Auftritt der vollen Aufmerksamkeit des Publikums gewiss sein. Diese ff-Partie des Klaviers ist quasi eine Kadenz, thematisch basiert sie auf den Takten 1 und 2 vom Satzbeginn. Die meisten Pianisten verlassen auch das Taktgefüge und spielen ganz frei, zuletzt bei Lang Lang zu beobachten. Danach folgt gleich das lyrische Thema 1b, Klavier mit sparsamer Streicherbegleitung, leise und espressivo. Der junge Grigory Sokolov spielt diese Takte sehr leise, zart und innig, nicht mezzoforte, wie einige seiner Kollegen. Takt 222 beginnt das 2. Thema in E-Dur, von sehr vielen Klavierspielern langsamer gespielt, sehr langsam vom schon erwähnten Sokolov (übrigens eine seiner äußerst wenigen Studio-Einspielungen), Lipatti, Weissenberg und Zimerman-99. Wie schon die Orchesterexposition endet auch die Soloexposition mit einer leisen, wenn der Dirigent aufmerksam reagiert, auch ausdrucksvollen Streicherpassage T. 377-384. Nach Chopins Tempovorstellung lassen Ackermann, Smetacek und Rowicki/Sokolov spielen. Am Beginn der folgenden Durchführung wählen die meisten Pianisten wieder ein langsameres Tempo und ziehen es dann ab T. 408 bei der Anweisung risoluto wieder an. Auch in der Reprise hören wir das 2. Thema ab T. 573 (nun in G-Dur) wieder gedehnt, sehr deutlich bei Arrau, Lipatti und Blechacz, extrem bei Zimerman-99.
Dem Ausdruck entsprechend belebt Chopin in der Mitte des 2. Satzes (T. 66 ff.) die Begleitung der Streicher, nur wenige Dirigenten haben ein Gespür für die adäquate Umsetzung dieser Musik: Giulini, Skrowaczewski, Marriner, Ashkenazy und Inbal. Bei Christian Zacharias bleibt diese Stelle nahezu unbeachtet.
Zwei Hinweise noch auf das abschließende Rondo (in Form eines Krakowiaks): In Takt 272 wechselt der Komponist plötzlich von der E-Dur-Grundtonart zum weit entfernten Es-Dur!! Viele Pianisten spielen etwas langsamer und/oder leiser: Arrau, Lipatti, Ashkenazy, Zimerman-78, Zacharias, Kakamura, Blechacz. Bei Perahia, Zimerman-99, Lang und Davidovich klingen diese sieben Takte wie aus einer anderen Welt, großartig!! Ab T. 320 ff hat Chopin in den Klaviersatz eine fortlaufende Sechzehntel-Bewegung als Mittelstimme hinein komponiert, sie ist sehr gut zu hören bei Cziffra, Lipatti und Davidovich.
Musikfreunde, Dirigenten und Musikologen haben sich bis zum heutigen Tag kritisch über Chopins Instrumentation geäußert. Tatsächlich lassen sich einige Ungeschicklichkeiten nicht übersehen, z. B. die Bläserstelle T. 293-299 (Fagott, Flöte, Klarinette), ähnlich T. 310-314. So etwas fällt bei fast allen Dirigenten unter die Pulte, auch bei Aufnahmen mit Hammerflügel und Originalinstrumenten, nicht so bei Zacharias, Blomstedt und Skrowaczewski in seiner neuesten Aufnahme mit Ewa Kupiec, in ihr hören wir die eindeutig beste Orchesterbegleitung. Allein schon deshalb lohnt diese CD. Manche Dirigenten beschränken sich auf die Gestaltung der Tuttipassagen sowie weitgehend auf die Begleitung, während andere, immer wenn die Partitur dies anbietet, in einen Dialog mit ihrem Solisten treten: Klemperer, Kondraschin, Skrowaczewski, Blomstedt, Mehta, Ashkenazy, Inbal.
Zwei Komponisten der Romantik glaubten Chopins Orchestersatz verbessern zu müssen, um die Intentionen des Komponisten besser herauszuarbeiten: Carl Tausig und Mily Balakirew. Die Bearbeitung des ersteren kenne ich nicht, die von Balakirew ist wieder auf einer Gulda-CD mit Chopin-Werken bei DGG erschienen. Interessanterweise wird auf dem Cover nicht auf diese Tatsache hingewiesen, mancher Käufer wird sich wundern ob der neuen Klänge, wenn er die CD zum ersten Mal abspielt. Die Aufnahme entstand 1954 in London unter Leitung von Sir Adrian Boult bei Decca. In der verdienstvollen Philips-Edition „Die großen Pianisten des 20.Jahrhunderts“ wurde sie vor Jahren wiederveröffentlicht, ohne dass die Musikkritik von ihr Kenntnis nahm. Was ist nun bei Balakirew anders? Hier die auffälligsten Eingriffe: 1. Satz: das 2. Thema (T. 61-76) wird statt von den Violinen von der Klarinette gespielt, liegende Harmonietöne der Streicher werden von Holzbläsern unterstützt, z. B. T. 216 ff. Bei einigen Hornstellen (T. 230 ff., 247 ff., 287 ff.) höre ich keine Hörner, sie scheinen gestrichen worden zu sein. Ebenfalls fehlt die Fagottstelle T. 581 ff. Bei T. 356 ff. werden die Holzbläserstimmen von Streichern gespielt, statt vorher p nun ff. Dass in T. 450 ff. die Fagottstimme von Geigen übernommen wird, halte ich für sinnvoll, was mir bei der Übernahme von Fagott- bzw. Klarinettenstimmen durch Oboen (T. 499 f. und 504 f.) jedoch nicht einleuchtet. Die Partie bei Partiturbuchstabe N (T. 621 ff.) wurde unter Hinzufügung von neu erfundenen Violin- und Oboenstimmen umgestaltet. Im 2. Satz werden wiederum Fagott- bzw. Klarinettenstimmen durch Oboen ersetzt. Auch im 3. Satz gibt es bei T. 252 ff. eine Neukomposition des Orchesterparts.
Artur Rubinstein |
Stanislaw Skrowaczewski |
New Symphony Orchestra of London |
RCA |
1961 |
40‘25 |
5 |
I unverzärtelt, tempokonstant, runder, leuchtender Klavierton, Rubinstein spielt sich nicht in den Vordergrund, Einzelheiten werden nicht ausdrücklich unterstrichen, II Nocturne, warm, trotz Rubati nie den Faden verlierend, III Orchester in Begleitpartien nicht immer restlos deutlich |
Claudio Arrau |
Eliahu Inbal |
London Philharmonic Orchestra |
Philips |
1970 |
42‘16 |
5 |
▼ |
Krystian Zimerman |
Carlo Maria Giulini |
Los Angeles Philharmonic Orchestra |
DGG |
1978 |
40‘03 |
5 |
live, ▼ |
Krystian Zimerman |
Kyrill Kondraschin |
Concertgebouw Orchester |
DGG |
1979 |
38‘48 |
5 |
▼ |
Murray Perahia |
Zubin Mehta |
Israel Philharmonic Orchestra |
Sony |
1989 |
37‘18 |
5 |
live – I erfrischend belebte Einleitung, Perahia und Mehta drängen nach vorn, kommen auch bei ruhigen Passagen nicht ins Schleppen, II sehr schönes Miteinander |
Grigory Sokolov |
Witold Rowicki |
Münchner Philharmoniker |
Eurodisc Denon |
1977 |
43‘13 |
5 |
eher lyrische Darstellung, persönliche Sicht des Pianisten, die überzeugt, da Konzept konsequent durchgehalten wird, III pizzicato der Celli prima! |
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|||||||
Martha Argerich |
Witold Rowicki |
National-Philharmonie Warschau |
Frequenz |
1965 |
35‘01 |
4-5 |
live, ▼ |
Nikolai Demidenko |
Heinrich Schiff |
Philharmonia Orchestra London |
hyperion |
1993 |
40‘50 |
4-5 |
Cellist Schiff vergisst die Streicher nicht; schöner, erfüllter Mittelsatz, lebendiges Rondo, nicht darüber hinweg |
Lang Lang |
Zubin Mehta |
Wiener Philharmoniker |
DGG |
2008 |
40‘01 |
4-5 |
live – I souveränes Klavierspiel, Satz wird in Teile unterschiedlichen Charakters aufgeteilt, II schön gesungen, Orchester etwas zurückhaltend, III Lang sucht neue Lösungsansätze, freies Klavierspiel ohne die Fesseln des Notentextes |
Halina Czerny-Stefanska |
Witold Rowicki |
National-Philharmonie Warschau |
Polskie Nagrania Muza Telefunken |
1958 |
39‘24 |
4-5 |
kerniger und flexibler Klavierton, mit Gefühl, nichts Überhitztes, nicht als Schaustück, Flügel nach vorn gezogen, Orchesterklang vor allem in den Tutti-Stellen weicher als bei Smetacek, solide Begleitung, mäßige Tempi, gute Transparenz |
Halina Czerny-Stefanska |
Vaclav Smetacek |
Tschechische Philharmonie |
Supraphon |
1955 |
38‘03 |
4-5 |
sehr konzentriertes Klavierspiel, eingebettet in das Orchester, das klanglich leider etwas zurückgesetzt ist, kaum Tempoveränderungen, III im A-dur Teil bei C könnte das Klavier duftiger klingen |
Seong-Jin Cho |
Gianandrea Noseda |
London Symphony Orchestra |
DGG |
2015 |
41‘06 |
4-5 |
pianistisch blitzsauber, jedoch mit einer gewissen Schwere, hierin Arrau ähnlich; klingt jedoch nach einstudiert, es fehlt das Prickeln, das Spiel mit dem Notentext, transparentes Orchester, meist Interaktionen zwischen Solist und Orchester abgebildet – Cho wird im Laufe der Jahre noch an op. 11 wachsen |
Dinu Lipatti |
Otto Ackermann |
Tonhalle Orchester Zürich |
EMI |
1950 |
36‘32 |
4-5 |
live, ▼ |
Elisabeth Leonskaja |
Vladimir Ashkenazy |
Tschechische Philharmonie |
Teldec |
1998 |
39‘14 |
4-5 |
live - männliches Klavierspiel, ziemlich stabile Tempi, aufmerksame Begleitung, flottes Rondo |
Christian Zacharias, Klavier und Ltg. |
|
Kammerorchester Lausanne |
MDG |
2004 |
40‘36 |
4-5 |
I gelassen, Pianist gerade in den ruhigen Passagen mit viel Ausdruck, nie hektisch, geradliniges schnörkelloses Klavierspiel, Orchester folgt bestens, II relaxed, Orchester etwas zahm |
Maurizio Pollini |
Paul Kletzki |
Philharmonia Orchestra London |
EMI |
1960 |
38‘40 |
4-5 |
ein junger Meisterpianist gibt seine Visitenkarte ab, aufmerksame Orchesterbegleitung, II weniger zwingend, III am besten gelungen |
Emil Gilels |
Kyrill Kondraschin |
Moskauer Philharmoniker |
Melodya Brilliant |
1962 |
39‘40 |
4-5 |
live, viele Publikumsgeräusche verursachen Unruhe, spontaner,freier und darum auch überzeugender gespielt als bei Ormandy, letzter Satz am überzeugendsten |
Emil Gilels |
Eugene Ormandy |
Philadelphia Orchestra |
CBS |
P 1965 |
39‘38 |
4-5 |
klassische Interpretation, Orchester streng geführt, I schöne Einleitung, nicht gefühlig, II stilistisch zwischen Rubinstein und Anda, blitzsauber, Wärme, III domestizierter, nicht das Feuer der live-Aufnahme |
Gary Graffman |
Charles Münch |
Boston Symphony Orchestra |
RCA newton |
P 1961 |
37‘09 |
4-5 |
Graffman kraftvoll, vorwärtstreibend, lyrische Abschnitte mit Klangsinn, elegant, Münch möchte alle Orchesterdetails freilegen, wird aber durch die klangliche Bevorzugung des Solisten ausgebremst, Klang insgesamt etwas uneben, Klavier stellenweise klar und leuchtend, andererseits aber auch Klirren, rauer Tutti-Klang,II präsentes Fagott, Dialog Fagott-Violine T. 46-49 nicht übersehen, III pointiertes Klavierspiel. quickllebendig, Esprit |
Boris Berezowsky |
John Nelson |
Ensemble Orchestral de Paris |
Mirare |
2007 |
37‘19 |
4-5 |
I dramatische Sicht, gute aufmerksame Begleitung, viele Details, III schnelles Tempo ein Gewinn für die Musik? |
Rosina Lhevinne, |
John Barnet |
Alumni of the National Orchestral Association |
Philips |
~ 1963 |
37‘36 |
4-5 |
I beseeltes Klavierspiel, ad hoc-Orchester sehr aufmerksam, II überlegen gestaltet, Lhevinne steht ganz über dem Notentext, III mehr Ruhe, aber auch weniger Intensität |
Claudio Arrau |
Otto Klemperer |
Kölner Rundfunk Sinfonie-Orchester |
ica classic Nota Blu |
1954 |
40‘25 |
4-5 |
live, ▼ |
Martha Argerich |
Claudio Abbado |
London Symphony Orchestra |
DGG |
1968 |
37‘39 |
4-5 |
▼ |
Martha Argerich |
Charles Dutoit |
Orchestre Symphonique de Montreal |
EMI |
1998 |
37‘46 |
4-5 |
▼ |
Krystian Zimerman, Klavier und Ltg. |
|
Polish Festival Orchestra |
DGG |
1999 |
45‘36 |
4-5 |
▼ |
Artur Rubinstein |
John Barbirolli |
London Symphony Orchestra |
EMI |
1937 |
33‘18 |
4-5 |
I Orchester außer im Tutti meist nur im Hintergrund agierend, Rubinstein schneller, kämpferischer, mehr passionato, weniger die lyrischen Stellen auskostend, II Barbirolli mehr als nur Begleiter, III einige unsaubere Orchesterstellen |
Josef Hofmann |
John Barbirolli |
Sinfonie-Orchester |
VAI |
1938 |
33‘40 |
4-5 |
Klavier steht im Mittelpunkt, II Hofmann - der Sänger, III männliches Klavierspiel, überlegen, dramatisch zugespitzt |
Jorge Bolet |
Charles Dutoit |
Orchestre Symphonique de Montreal |
Decca |
1989 |
42‘43 |
4-5 |
persönliche Sicht, quasi als Anti-Virtuosenkonzert, relaxt – I etwas belegtes Klangbild, die Tontechnik blieb hinter ihren Möglichkeiten zurück |
Eva Kupiec |
Stanislav Skrowaczewski |
Sinfonie-Orchester des Saarländischen Rundfunks |
Oehms |
2003 |
39‘15 |
4-5 |
endlich einmal eine adäquate Begleitung, die versucht der Partitur entsprechend alles deutlich zu machen, Kupiec spielt unverzärtelt, jedoch mit ein wenig einförmiger Tongebung |
Bella Davidovich |
Neville Marriner |
London Symphony Orchestra |
Philips |
P 1980 |
41‘01 |
4-5 |
gradliniges, kraftvolles, unverzärteltes Klavierspiel, aufmerksame Orchesterbegleitung, III langsameres Tempo verschafft der Pianistin Freiraum für fantasiereiche Ausgestaltung des Soloparts |
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Benjamin Grosvenor |
Elim Chan |
Royal Scottish National Orchestra |
Decca |
2019 |
38‘16 |
4 |
die Musik läuft (zu sehr) wie am Schnürchen, alle verlangten Spielfiguren werden vom Pianisten problemlos, schlank und geschliffen abgeliefert, da zeigt sich das extrem hohe Niveau des Pianisten, Orchester wie in Pastellfarben, transparent, Bläser immer einbezogen, ziemlich feste Tempi – Darstellung insgesamt klassizistisch, sehr elegant, aber mit einer gewissen Glätte, weniger ausdrucksstark |
Bruno Leonardo Gelber |
Ernest Bour |
SWF Sinfonie-Orchester |
SWR unveröffentlicht |
~ 1967 |
39‘31 |
4 |
Pianist spielt das Werk nicht als Schaustück, I Bläserstimmen könnten mehr hervortreten, II Ruhe, III im Tempo zurückhaltend, relaxed, mehr Abschnitte als das Ganze, am Schluss setzt Bour eigene Akzente |
Geza Anda |
Ernest Bour |
SWF Sinfonie-Orchester |
SWR Classic |
1952 |
38‘32 |
4 |
I im Großen und Ganzen wie 1956, besitzt etwas mehr Wärme, Musik atmet, II Musik verharrt nicht im Jetzt, sondern blickt nach vorn, Bour zeigt auch auf die Fagotte – für die Zeit der Aufnahme erstaunlicher Klang mit guter Transparenz |
Geza Anda |
Alceo Galliera |
Philharmonia Orchestra London |
EMI Testament |
1956 |
38‘00 |
4 |
I Anda legt eher Wert auf eine brillante, technisch bestens abgesicherte Interpretation als auf Gefühlstiefe, Rubati haben da wenig Platz, II sehr sorgfältig, jedoch distanziert, III Rondo-Thema gewichtig, schöne Details |
Vladimir Ashkenazy, Klavier und Ltg. |
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Deutsches Symphonie-Orchester Berlin |
Decca |
1997 |
38‘57 |
4 |
Orchester gut präpariert, III aufmerksame Pizzicati der Celli |
Adam Harasiewicz |
Heinrich Hollreiser |
Wiener Symphoniker |
Philips |
P 1959 |
39‘22 |
4 |
alles sehr solide, lässt nirgends aufhorchen, mit mehr Poesie als Virtuosität |
Mieczyslaw Horszowski |
Hans Swarowsky |
Wiener Symphoniker |
Vox |
P 1952 |
38‘16 |
4 |
etwas gepresster stumpfer Klang, Horszowski kein Sensualist, verliert sich nicht in den Klang sondern achtet immer auf den musikalischen Fluss, sorgfältige Orchesterbegleitung, III freier als in den anderen Sätzen gespielt |
Olga Kern |
Antoni Wit |
Warschauer Philharmoniker |
HMF |
2004 |
39‘34 |
4 |
I immer, wenn sich die Möglichkeit bietet, stürmt Kern furioso durch den Satz, II Klavierton zu gleichförmig – insgesamt gute Begleitung |
Maria- Joāo Pires |
Emanuel Krivine |
Chamber Orchestra of Europe |
DGG |
1997 |
41‘38 |
4 |
I störende Tempowechsel, Streicher fast immer zu leise, wie ein Raunen im Hintergrund, Pires überzeugend!, III Musik mehr buchstabiert als gesungen, Begleitung wieder zu leise |
Jacob Gimpel |
Georg-Ludwig Jochum |
Berliner Symphoniker |
Electrola EMI |
~ 1960 |
37‘19 |
4 |
I weniger Maestoso, stattdessen risoluto, ohne Drücker, ohne Sentimentalitäten, sachlich, Klavier im Klangbild bevorzugt. II klar und deutlich, nicht verzärtelt, III solide, Orchesterinstrumente in Begleitfunktion wenig deutlich, bei Gimpel wünschte man sich etwas mehr Esprit |
Stefan Askenase |
Willem van Otterloo |
Residentie Orkest Den Haag |
DGG |
1959 |
41‘21 |
4 |
I wechselnde Tempi, II keineswegs verträumt, III gradliniger als im 1.Satz, schnörkellos |
Rafal Blechacz |
Jerzy Semkow |
Concertgebouw Orchester Amsterdam |
DGG |
2009 |
41‘00 |
4 |
I O.-Exposition gestampft, leicht behäbig, Klavierspiel könnte mehr Farbe vertragen, II Pianist zurückhaltend, scheu, gute Begleitung, III mehr Einsatz und Kontur |
Samson François |
Louis Frémaux |
Orchester der Oper Monte Carlo |
EMI |
1965 |
39‘25 |
4 |
aufmerksames Orchester, I François fängt ganz langsam an, verbindlicher als 1954, III lässt sich mehr Zeit, nicht nur hingeknallt |
Alexis Weissenberg |
Stanislaw Skrowaczewski |
Conservatoire Orchester Paris |
EMI |
1967 |
41‘34 |
4 |
Klavierklang zu metallisch, I Tempowechselbäder, II ruhig und besonnen, ab T.63-68 dann hochdramatisch, III effektvolle Klavierpassagen stehen im Vordergrund |
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Guiomar Novaes |
Jonel Perlea |
Bamberger Symphoniker |
Vox forgotten records |
1957 |
43‘22 |
3-4 |
I Klavier immer im Vordergrund. Durchgespielt, Orchester zieht nur mit, II fast ein Adagio, Pianist ziemlich geradlinig, Streicherklang bei Verwendung von Dämpfern verschwommen, Fagott leider mit Vibrato, III sachlich, ohne Esprit, zurückhaltendes Tempo, hier bessere Balance von Streichern und Bläsern – kompakter Klang, im Tutti auch etwas grob |
Emanuel Ax |
Eugene Ormandy |
Philadelphia Orchester |
RCA |
1978 |
40‘43 |
3-4 |
I keine oder nur rudimentäre Interaktion zw. Solist und Orchester, II viel besser, wie ausgewechselt, III mehr Routine |
Tamas Vásáry |
Jerzy Semkow |
Berliner Philharmoniker |
DGG |
1965 |
41‘02 |
3-4 |
solide - bei lyrischen Stellen ohne emotionale Stellungnahme, Klavierklang insgesamt weniger kernig, mehr topfig, III temporeduziert |
Yundi Li |
Andrew Davis |
London Symphony Orchestra |
DGG |
2006 |
38‘24 |
3-4 |
I Pianist klanglich zu sehr im Vordergrund, Orchester kann wenig eigene Akzente beisteuern, flüssiges Tempo, II Yundi Li meist zu unruhig, unterscheidet kaum zwischen Melodietönen und Ausschmückungen/Arabesken, III Bravourstück, fast atemlos heruntergespielt |
György Cziffra |
Manuel Rosenthal |
Orchestre National de l‘ORTF |
Philips |
P 1967 |
39‘51 |
3-4 |
rhapsodisch freies Klavierspiel, Orchester bei Begleitung meist wie hinter einem Vorhang |
Samson François |
Georges Tzipine |
Conservatoire Orchester Paris |
EMI |
1954 |
34‘33 |
3-4 |
Flügel harter Klang, lieblos exekutiert, marzialischer Klang, kein richtiger Zusammenhang, immer nur Abschnitte, François betont in beiden Aufnahmen im 1.Satz jeweils den Vorschlag in T.284-286/T.300-302 auf eins, das macht sonst niemand, 2.Satz überzeugender, da lyrischer, 3.Satz T.207 Saite gerissen? |
Van Cliburn |
Eugene Ormandy |
Philadelphia Orchestra |
RCA |
1969 |
41‘48 |
3-4 |
Solist mit wenig Feuer, in der Dynamik weniger einfallsreich, brav, gepflegt, zufriedenstellende Balance zwischen Solist und Orchester, II wenig Spannung, III nichts falsch gemacht, jedoch etwas einförmig, ohne den Geist Chopins zu beschwören |
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Olli Mustonen |
Herbert Blomstedt |
San Francisco Symphony Orchestra |
Decca |
1994 |
40‘21 |
3 |
I Pianist hebt T.197 f, T.183 f usw. statt der 8-tel die 16-tel hervor, T.191 f dann umgekehrt, eigenwillige, gewöhnungsbedürftige Artikulation: Rückschritt vom Steinway zur Hammerflügelimitation, II nur in ruhigen Partien befriedigend, III irgendwie spieldosenhaftes Geklingel – Blomstedts kompetende Orchesterführung bewegt sich auf einsamer Flur! |
Hiroko Nakamura |
Anatole Fistolari |
London Symphony Orchestra |
Sony |
1984 |
40‘42 |
3 |
I anfangs mäßiges Tempo, das sich ändert, sobald die Solistin einsetzt, sie behandelt das Konzert wie ein Concerto brillante, II drauf los, sobald sich eine Gelegenheit bietet, III springlebendig, unstet, kein übergeordnetes Konzept |
Ausführung mit Hammerflügel und Originalinstrumenten, bzw. Rekonstruktionen |
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Dang Thai Son |
Frans Brüggen |
Orchester des 18. Jahrhunderts |
NIFC |
2005 |
40‘03 |
5 |
Erard-Flügel von 1849! - live – sehr gutes Miteinander |
Emanuel Ax |
Charles Mackerras |
Orchestra of the Age of Enlightenment |
Sony |
1997 |
39‘19 |
4-5 |
I transparentes Klangbild, Details gehen nicht verloren, II bester Satz, III Str. T.128-160 zu leise |
Bearbeitung nur Streicher ohne Blasinstrumente von W. Rajski |
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Daniil Trifonov |
Wojciech Rajski |
Polnische Kammerphilharmonie Sopot |
DUX |
2012 |
40‘57 |
5 |
Chopins abgespecktes Orchester wird paradoxerweise infolge der Konzentration auf die Streicher aufgewertet und ein ernstzunehmender Partner des Solisten, Bläserstimmen auf Streichinstrumente (oft solistisch) übertragen, man hört Chopins Melodien, die eigentlich den Bläsern zugedacht sind, viel deutlicher als im Original; expressives Klavierspiel, überlegen – ein gelungenes Experiment |
Bearbeitung von Mily Balakirew |
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Friedrich Gulda |
Adrian Boult |
London Philharmonic Orchestra |
Decca Philips DGG |
1954 |
37‘01 |
3-4 |
Gulda entwickelt keinen idiomatischen Chopin-Ton, klingt doch sehr deutsch |
Hinweise zu Interpreten und Interpretationen
Dinu Lipatti
Mitte der 1960er-Jahre brachte der Plattenkonzern EMI eine bis dato unbekannte Aufnahme des e-Moll Konzerts mit Lipatti auf den Markt, ohne Angabe eines Dirigenten und Orchesters. Kritiker und Musikfreunde mutmaßten verwundert über diesen seltsamen, bisher unentdeckten, Fund. Der Klavierpart dieser Aufnahme war so brilliant gespielt, wie es eines Lipatti würdig war, trotzdem blieben Zweifel bezüglich der Echtheit. Diese stellten sich einige Jahre später als begründet heraus, als Musikfreunde eine Übereinstimmung in allen musikalischen Parametern auf einer anderen LP konstatierten, nämlich der Einspielung von Halina Czerny-Stefanska sowie der Tschechischen Philharmonie Prag unter Leitung von Vaclav Smetacek, entstanden 1955 und veröffentlicht bei Supraphon unter der Bestell-Nr. SUA 10130. Diese Platte war im westlichen Ausland bis dato so gut wie unbekannt geblieben. Die polnische Künstlerin Halina Czerny-Stefanska lebte von 1922-2001, sie studierte u .a. bei Cortot in Paris und gewann zusammen mit der russischen Pianistin Bella Davidovich, der Mutter des Geigers Dimitri Sitkovetzky, den 1. Preis beim Warschauer Chopin-Wettbewerb 1949. Die „enttarnte“ Lipatti-LP wurde unter Bedauern sofort vom Markt genommen und EMI konnte bald eine echte Lipatti-Aufnahme, die bis dato unbekannt geblieben war, nachschieben. Sie ist ein Mitschnitt des schweizerischen Rundfunks aus der Tonhalle Zürich mit dem Tonhalle Orchester unter Leitung von Otto Ackermann aus dem Jahre 1950, der klangtechnisch jedoch einige Wünsche offen lässt. Vermutlich handelt es sich um eine Kopie eines privaten Mitschnitts der Radioübertragung des Konzerts. Ackermann begleitet sehr aufmerksam und sorgfältig, er bringt ein breites Tempo im 1. Satz, das Lipatti übernimmt. Wir erleben ein männlich kraftvolles (=maestoso) Klavierspiel, das trotz der akustischen Abstriche noch voll überzeugen kann. Außer der oben erwähnten Aufnahme von Halina Czerny-Stefanska existiert noch eine spätere dieser polnischen Meisterpianistin, die in Zusammenarbeit mit Witold Rowicki und der Warschauer National-Philharmonie bei Polskie Nagrania entstand, in Deutschland auch von Telefunken auf den Markt gebracht wurde. Inzwischen habe ich auch diese kennengelernt und oben eingeordnet.
Claudio Arrau
Mit Arrau liegen mir zwei Aufnahmen vor, ein Mitschnitt aus Köln mit dem Rundfunk-Sinfonie-Orchester unter Leitung von Otto Klemperer, sowie eine spätere Studioproduktion mit dem London Philharmonic Orchestra unter Leitung von Eliahu Inbal. Bei dem gestrengen Begleiter Klemperer spielt Arrau ziemlich frei, romantisch. Arraus Finger waren jedoch damals schon nicht mehr so quicklebendig wie die der meisten anderen Kollegen, insgesamt liegt hier eine eher dramatische Sicht vor. Bei Inbal gestaltet er den Klavierpart musikalisch folgerichtig, organisch. Wir hören keine Bravourketten, sondern eines folgt ziemlich logisch dem anderen, die Teile werden miteinander verbunden, insofern wertet er Chopin auf, da er ihn vor allem als Musiker adelt, ohne den Virtuosen zu unterdrücken. Keine Beschleunigung sondern Beibehaltung des Tempos in den Takten 179 ff. und 621 ff.. Auch im 3. Satz genaue Befolgung der Partiturvorschrift, z. B. T. 207 f.: die meisten Pianisten spielen da abwärts bis zum Zielton ff, das macht Effekt! Nicht so Arrau, der genau das vorgezeichnete diminuendo einhält. Inbal steuert eine einfühlsame Begleitung bei, die Holzbläser-Soli vor allem im 2. Satz kommen gut zur Geltung.
Martha Argerich
Drei Aufnahmen stehen hier zur Diskussion, die älteste entstand 1965 im Umfeld des Warschauer Chopin-Wettbewerbs. Hier spielt die Pianistin sehr ausdrucksvoll, vorwärtstreibend und steht mit dem Orchester ständig in Interaktion, eine überzeugende Aufnahme. Die folgenden Studio-Produktionen klingen etwas akademischer, nicht mehr so urwüchsig, etwas glatter. Virtuosität wird nicht erlebt sondern vorgeführt, sehr auffällig gerade in den Schlusssätzen.
Krystian Zimerman
Auch Krystian Zimerman hat das e-Moll Konzert dreimal vorgelegt. Warum binnen eines Jahres gleich zwei Produktionen, mit Giulini und Kondraschin, veröffentlicht werden mussten, bleibt Geheimnis der DGG. Zum 150. Todestag des großen polnischen Pianisten erarbeitete Zimerman beide Konzerte mit einem eigens dafür zusammengestellten Orchester, dem Polish Festival Orchestra, ging damit auf Tournee und spielte sie am Ende für die DGG ein, Zimerman trat dabei in Personalunion als Dirigent und Pianist auf. Auch wenn er im Booklet Argumente für diesen Doppeleinsatz ins Feld führt, überzeugen mich die beiden älteren Aufnahmen mehr. Die Amsterdamer Produktion ist im 1. Satz schneller, dramatischer als die aus Los Angeles, in der das Orchester etwas kompakt klingt. Zimermans Klavierspiel ist kraftvoll, betont Zusammenhänge und gestaltet intensiv die lyrischen Abschnitte. In den Rondo-Sätzen konzertieren Solist und Orchester hervorragend miteinander. Die beiden Dirigenten sind aufmerksame Partner. In seiner neuesten Aufnahme stören mich unmotivierte Tempovariierungen vor allem im 1. Satz, traumverloren führt er das Thema 1b in der Reprise vor. Insgesamt wird abgesehen vom Rondo viel langsamer musiziert. Der Orchesterklang erscheint mir im 1. Satz etwas bullig, das verliert sich jedoch im weiteren Verlauf. Das Orchester folgt aufmerksam dem Pianisten und es kommt zu einem guten Miteinander, auch die sonst vernachlässigten Bläserpartien kommen angemessen heraus (2. Satz). Im 3. Satz allerdings stören im Tutti-Klang hervortretende Trompeten.
eingestellt am 09.04.2010
ergänzt am 06.12.2020