Das Klassik-Prisma |
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Bernd Stremmel |
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Sinfonia concertante Es-Dur KV 364
für Violine, Viola und Orchester
Grumiaux,Vl. Pellicia, Va. |
Davis |
London Symphony Orchestra |
Philips |
1964 |
30‘44 |
5 |
sauberes, inspiriertes Orchester, Solisten schlank, klingt natürlich und entspannt, 3. Satz könnte etwas schneller sein |
Druian, Vl. Skernick, Va. |
Szell |
Mitglieder des Cleveland Orchestra |
Sony |
1963 |
31‘03 |
5 |
sehr gut austarierter Klang zwischen Solisten und Orchester |
Kussmaul, Vl. Christ, Va. |
Abbado |
Berliner Philharmoniker |
Sony |
1994 |
29‘40 |
5 |
aufmerksame Orchesterbegleitung, Christ erzählt auf seiner Viola |
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Brandis, Vl. Cappone, Va. |
Böhm |
Berliner Philharmoniker |
DGG |
1964 |
31‘28 |
4-5 |
trotz des Alters klangschöne Aufnahme |
I. Oistrach, Vl. D. Oistrach, Va. |
Kondraschin |
Moskauer Philharmoniker |
Decca |
1963 |
32‘59 |
4-5 |
David Oistrach lässt den Klangcharakter der Bratsche hörbar werden, großbesetzter Streicherapparat |
I. Oistrach, Vl. D. Oistrach, Va. |
D. Oistrach |
Berliner Philharmoniker |
EMI |
1972 |
31‘32 |
4-5 |
Igor Oistrach klingt in hohen Lagen etwas gepresst, ich vermisse Kondraschin |
Mutter, Vl. Giuranna, Va. |
Marriner |
Academy of St. Martin-in-the-Fields |
EMI |
1991 |
30‘44 |
4-5 |
Solisten etwas im Vordergrund |
Kremer, Vl. Kaskashian, Va. |
Harnoncourt |
Wiener Philharmoniker |
DGG |
1983 |
31‘31 |
4-5 |
angerautes Orchesterspiel, motivisches Geflecht zwischen Solisten und Orchester gut hörbar, auch an leisen Stellen |
Mintz, Vl. H. Shaham, Va. |
Mintz |
English Chamber Orchestra |
Avie |
2004 |
31‘53 |
4-5 |
3. Satz könne etwas spritziger sein |
Sammons, Vl. Tertis, Va. |
Harty |
London Philharmonic Orchestra |
EMI/Naxos |
1933 |
29‘53 |
4-5 |
Harty hat das Stück im Griff, zeitbedingte Portamenti, Solisten setzen nach Orchesterpassagen langsamer ein, 2. Satz zu schnell |
Rosenbusch,Vl. Krüger, Va. |
Haenchen |
Kammerorchester C.Ph.E.Bach |
Berlin Classics |
1990 |
30‘18 |
4-5 |
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J. Fischer, Vl. Nicolic, Va. |
Kreizberg |
Niederländisches Kammerorchester |
PentaTone |
2006 |
30‘00 |
4-5 |
1. Satz stellenweise etwas forsch, äußerlich |
Heifetz, Vl. Primrose, Va. |
I. Solomon |
RCA Victor Symphony Orchestra |
RCA |
1956 |
26‘45 |
4-5 |
1. Satz etwas hektisch, Musik kann nicht ganz ausschwingen, Streicher in Solopassagen oft nur beiläufig hörbar, 3. Satz presto!! |
Mutter, Vl. Bashmet, Va. |
Mutter |
London Philharmonic Orchestra |
DGG |
2005 |
30‘17 |
4 |
Orchester unruhiger als bei Marriner, letzter Satz am gelungensten |
Lautenbacher,Vl. Koch, Va. |
Rilling |
Bach-Collegium Stuttgart |
TIM |
29‘41 |
4 |
musikantisch |
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Vengerov, Vl. Power, Va. |
Vengerov |
UBS Verbier Festival Chamber Orchestra |
EMI |
2006 |
31‘49 |
4 |
1. Satz etwas bedächtig, Bläser laufen nebenher |
Menuhin, Vl. Barschai, Va. |
Menuhin |
Bath Festival Orchestra |
EMI |
P 1963 |
30‘16 |
4 |
Orchester etwas robust |
Dumay, Vl. V. Hagen, Va. |
Dumay |
Camerata academica Salzburg |
DGG |
2000 |
31‘09 |
3-4 |
mehr Einzelabschnitte als Zusammenhänge, nicht immer gleichmäßige Phrasierungen, Geige etwas flackriger Ton |
Perlman, Vl. Zukerman, Va. |
Mehta |
Israel Philharmonic Orchestra |
DGG |
1982 |
31‘50 |
3-4 |
live – in Solo-Passagen spielt das Orchester meist nur nebenher – große Solisten mit Begleitung |
Midori, Vl. Imai, Va. |
Eschenbach |
NdR Sinfonie-Orchester |
Sony |
2000 |
30‘39 |
3-4 |
Geige oft scharf, flackrig, synchrone Passagen der Solisten noch ausbaufähig, Orchester im Tutti etwas zackig |
Stern, Vl. Primrose, Va. |
Casals |
Perpignan Festival Orchestra |
CBS |
1951 |
33‘56 |
3-4 |
live – ad hoc-Orchester, teils prominent besetzt, kompakter Klang, nicht so gut differenziert. Casals lässt den 2.Satz so spielen als wäre es Bachs Air |
Interpretationen in
historischer Aufführungspraxis, teilweise mit Originalinstrumenten:
Schröder, Vl. McDonald, Va. |
Schröder |
Smithsonian Chamber Orchestra |
DHM |
1986 |
29‘11 |
4 |
Orchester insgesamt pauschal |
Carmignola,Vl. Waskiewicz,Va. |
Abbado |
Orchestra Mozart |
DGA |
2007 |
27‘17 |
4 |
historisch informierte Interpretation, Solisten teilweise etwas rau, kratzig. Blick noch vorn, weniger nach innen |
Mozarts Sinfonia concertante Es-dur KV 364 entstand 1779 in Salzburg nach seiner ausgedehnten Reise nach Mannheim und Paris, die ihm wesentliche Eindrücke und Anregungen vermittelte. In Mannheim lernte er u. a. Holzbauer, Cannabich und Carl Stamitz kennen, die auch konzertante Sinfonien schufen und die Mozart gehört haben dürfte. Mozarts Sinfonia concertante begegnet man selten im Konzertsaal, dafür umso häufiger auf Schallplatte. Für eine zufriedenstellende Aufführung bzw. Aufnahme bedarf es zweier gut aufeinander eingespielter Solisten und eines aufmerksamen Orchesters, am besten von einem Dirigenten geleitet.
Der erste Satz steht in Es-Dur, bei Mozart meistens etwas Besonderes (Klavierkonzert KV 482, Sinfonie KV 543, Teile der Zauberflöte), Allegro maestoso, gewichtig aber nicht zu langsam zu spielen. Der zweite (c-Moll) bringt intensive Dialoge zwischen den Solo-Instrumenten, das Orchester darf jedoch nicht nur einen Klangteppich abliefern (Dirigent!), beiden Sätzen hat Mozart eine Kadenz beigegeben. Der dritte Satz ist presto bezeichnet, also sehr schnell, er sollte nicht zu langsam und „auf sicher" gespielt werden, andererseits müssen die Ausführenden darauf achten, dass im schnellen Tempo die Artikulation nicht leidet. Heifetz und Primrose spielen das aufregend: ganz an der Grenze zwischen vorgeschriebenem Tempo und noch sprechender Artikulation.
Bei einigen der oben aufgeführten Aufnahmen kommen die Solisten von den ersten Pulten des jeweiligen Orchesters, nicht zum Nachteil der Musik.
eingestellt am 29.06.06
letzte Ergänzung am 28.07.08