Das Klassik-Prisma |
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Bernd
Stremmel |
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Wolfgang Amadé
Mozart
Klavierkonzert
Nr. 17 G-Dur KV 453
Allegro – Andante – Allegretto
Neubearbeitung und Ergänzung 2023
Mozarts Klavierkonzert G-Dur KV 453
steht in der Reihe der sechs Konzerte aus dem Jahr 1784, es handelt sich um das
Konzert Es-Dur KV 449 - es ist das erste Werk, dass er in sein persönliches
Verzeichnis aller seiner Kompositionen notiert – sowie die Konzerte B-Dur KV
450, D-Dur KV 451, G-Dur KV 453, B-Dur KV 456 und F-Dur KV 459. Das
G-Dur-Konzert schrieb Mozart für seine Schülerin Barbara Ployer.
Es sticht durch eine subtile Gestaltung der Blasinstrumente heraus, die immer
wieder abwechselnd den musikalischen Ablauf bereichern. Mozart war immer darauf
bedacht, sowohl Kenner als auch Liebhaber mit seiner Musik zufriedenzustellen.
Der 1. Satz ist in
Sonatenhauptsatzform mit ausgedehnter Orchesterexposition geschrieben, das zwei Themen bearbeitet, das Klavier steuert noch ein
drittes Thema bei. Die Durchführung ist relativ knappgehalten. Zwei Kadenzen
aus Mozarts Feder stehen zur Auswahl.
Ebenso in Sonatenhauptsatzform
steht der 2. Satz, damals eine Seltenheit in einem langsamen Satz. Auch von
Mozart wird diese Form im Mittelsatz eines Konzerts nicht mehr verwendet.
Ebenfalls zum letzten Mal erwartet den Solisten gegen Satzende eine Kadenz,
wieder in zwei Versionen, in den folgenden Konzerten wird sie am Ende des 3.
Satzes platziert.
Der 3. Satz ist nun kein Rondo,
sondern ein Variationssatz. Nach dem zweiteiligen Thema, beide Teile werden
wiederholt, folgen 5 Variationen, die vierte ist in g-Moll gehalten. Den
Abschluss macht eine ausgedehnte Presto-Coda, in der Klavier und Bläser den
musikalischen Sportplatz betreten und sich mit Motiven hin und her jagen, dabei
werden auch plötzlich entfernte Tonarten einbezogen. Das Ganze erinnert an eine
Opernszene, „Figaros Hochzeit“ steht vor der Tür.
In fast allen Aufnahmen bedient
man sich sowohl im 1. als auch im 2. Satz Mozarts Kadenzen, und zwar jeweils
die erste der beiden. Eine Ausnahme ist Svjatoslav
Richter, beim ihm können wir Hörer jeweils die zweite Kadenz kennenlernen.
Murray Perahia, Klav. und Ltg. |
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English Chamber Orchestra |
CBS
Sony |
1980 |
29‘52 |
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zupackendes, aufmerksames Musizieren, stellenweise
quicklebendig, sehr gutes Miteinander, gute Dynamik, farbiges Klangbild, sehr
gute Balance und Transparenz |
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5 |
Robert
Casadesus |
George Szell |
Cleveland Orchestra |
CBS Sony |
1968 |
30‘25 |
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sehr genaues, aufmerksames und
aufs Detail gerichtetes und dennoch lebendiges Musizieren, ein wenig mehr
Charme wäre dann das Sahnehäubchen |
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5 |
Rudolf Serkin |
George Szell |
Columbia Symphony Orchestra |
CBS Sony |
1955 |
30‘31 |
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▼ |
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5 |
Leif Ove Andsnes,
Klav. und Ltg. |
|
Norwegisches Kammerorchester |
EMI |
2007 |
27‘51 |
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Ecksätze quicklebendig musiziert, bereits vom ersten Takt an mit
Charme, Buffo-Charakter, Spieler werfen sich die Bälle zu, Klavier dezent
auch als b. c., einige Verzierungen |
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5 |
Andras Schiff |
Sandor Vegh |
Camerata academica Salzburg |
Decca |
1984 |
31‘37 |
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sehr gutes Miteinander, immer nahe bei Mozart, Klavier und Orchester in
bester Balance, III mit einem schelmischen Lächeln, T. 169 Verziehrung – zum Streichorchester wurden zusätzlich
„Star“-Solisten verpflichtet, u. a. Nicolet, Holliger und Vlatkovic
– leises entferntes Brummen |
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4-5 |
Alfred
Brendel, Klav. und Ltg. |
Charles Mackerras |
Scottish Chamber Orchestra |
Philips |
2004 |
29‘50 |
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▼ |
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4-5 |
Alfred
Brendel, Klav. und Ltg. |
Neville Marriner |
Academy of
St.Martin-in-the-Fields |
Philips |
1970 |
29‘29 |
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▼ |
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4-5 |
Alfred Brendel |
Paul Angerer |
Orchester der Wiener Volksoper |
Vox Brilliant |
1959 |
30‘09 |
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▼ |
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Vladimir Ashkenazy, Klav. und Ltg. |
|
Philharmonia
Orchestra London |
Decca |
1979 |
31‘50 |
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|
Musik sensibel nachgezeichnet,
großbesetztes Orchester, Bläser hier und da weniger solistisch vernehmbar,
farbiges Klangbild, II Bläser hier deutlicher, III gelungen, Tutti T. 128
hätte noch lockerer ausfallen können |
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4-5 |
Daniel
Barenboim, Klav. und Ltg. |
|
English Chamber Orchestra |
EMI |
1965 |
30‘25 |
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|
▼ |
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4-5 |
Artur
Rubinstein |
Alfred Wallenstein |
RCA Victor Symphony Orchestra |
RCA |
1961 |
31‘56 |
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|
auf sehr hohem Niveau musiziert,
Holzbläser jedoch nicht immer mit der gewünschten Präsenz, im Klavierdiskant
leichte Klirrneigung |
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4-5 |
Zoltan
Kocsis, Klav.
und Ltg.
|
|
Budapest Festival Orchestra |
Philips |
1996 |
28‘08 |
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|
Virtuosen-Konzert, I zu schnell,
Musik kann nicht atmen, II etwas unruhiges Tempo, III sehr lebendig,
kontrastreich, zusätzliche Kadenz T. 169 |
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4-5 |
Christian
Zacharias |
Neville Marriner |
Radio-Sinfonie-Orchester
Stuttgart |
EMI |
1988 |
29‘25 |
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|
aus Zacharias‘ Gesamtaufnahme
mit verschiedenen Dirigenten und Orchestern, Klavier mitten ins Orchester gesetzt,
auf sehr hohem Niveau musiziert, II bewegt mit etwas Unruhe, III könnte etwas
lockerer sein |
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4-5 |
Christian
Zacharias, Klav. und Ltg. |
|
Kammerorchester Lausanne |
MDG |
2007 |
29‘13 |
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|
auch hier Musizieren auf sehr hohem Niveau, mit etwas mehr Druck als
bei Marriner, etwas lebendiger, insgesamt jedoch keine Verbesserung zu
Marriner, dessen führende Hand vermisst man etwas, II Streicher klingen
herber, weniger geschmeidig als 1988 |
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4-5 |
Maurizio
Pollini, Klav. und Ltg. |
|
Wiener Philharmoniker |
DGG |
2005 |
29‘00 |
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|
ausgefeilt, Pollini klingt in
den Läufen sehr exakt, aber im Ton etwas gleichförmig |
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4-5 |
Rudolf
Serkin |
Alexander Schneider |
Columbia Symphony Orchestra |
CBS Sony |
1962 |
30‘44 |
|||||||
|
▼ |
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4-5 |
Geza
Anda, Klav. und Ltg. |
|
Camerata academica
Salzburg |
DGG |
1961 |
30‘50 |
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|
▼ |
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4-5 |
Walter
Klien |
Stanislaw Skrowaczewski |
Minnesota Orchestra |
Vox |
1978 |
31‘10 |
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|
schade, dass da keine bessere
Aufnahmetechnik zur Verfügung stand |
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|
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4 |
Maria
João Pires |
Claudio Abbado |
Chamber Orchestra of Europe |
DGG |
1993 |
29‘09 |
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|
live, gute Darstellung, Flügel und
Orchester könnten jedoch klanglich etwas besser aufeinander abgestimmt sein,
II ein wenig hurtig, weniger differenziert |
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4 |
Piotr Anderszewski, Klav. und Ltg. |
|
Scottish Chamber
Orchestra |
Virgin |
2004 |
32‘00 |
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|
I Tutti-Abschnitte wie mechanisch, man vermisst eine Gliederung im
Ablauf, Orchester in lauten Abschnitten etwas kompakt, einige Spielfiguren in
den Vl. verschwimmen, II gelassenes Tempo, III
Esprit auf Sparflamme, T. 33-39 Klavier zu laut, T. 170 Eingang |
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4 |
Youri
Egorov |
Wolfgang Sawallisch |
Philharmonia Orchestra London |
EMI |
1985 |
30‘01 |
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|
Pianist und Orchester stellen sich
den Anforderungen des Notentextes; sorgfältiges, jedoch auch sachliches
Musizieren; kaum Überraschungen, weniger locker, mehr statisch, gute Balance
und Transparenz |
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4 |
Richard
Goode, Klav. und Ltg. |
|
Orpheus Chamber Orchestra |
Nonesuch |
1981 |
30‘33 |
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|
Orchester aufmerksamer als in
manch anderer DGG-Aufnahme, mehr als solider Pianist |
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4 |
Peter
Serkin |
Alexander Schneider |
English Chamber Orchestra |
RCA |
1973 |
31‘58 |
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|
Peter Serkin wird vom ständigen
Partner seines Vaters unterstützt, I fließendes Musizieren, relaxed,
Holzbläser zurückgesetzt, II viel vorsichtiger als Szell, Streicher etwas
großformatig aufgenommen, Serkin mit Verzierungen, III Orchester könnte
geschliffener spielen |
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4 |
Mitsuko Uchida |
Jeffrey Tate |
English Chamber Orchestra |
Philips |
1986 |
31‘00 |
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|
Klavier ordnet sich, vor allem bei schnellen Sechzehntel-Läufen, zu sehr
den Bläsern oder Streichern unter; Uchida kein Widerpart zum Orchester,
elegant, jedoch weniger prägnant; manchmal in Spieldosen-Art, II gelassenes
Tempo, Pianistin in die Musik versunken, Verzierungen, III Thema könnte
lockerer und spritziger klingen |
||||||||||||
4 |
Eric Le Sage |
François Leleux |
Gävle Symfoniorkester |
alpha |
2021 |
29‘47 |
|||||||
|
I und III philharmonische Darstellung, zuverlässig, brav, ohne Esprit
und fern von Buffo-Charakter, Le Sages feines Klavierspiel
kann da kaum gegensteuern, II gefällt etwas besser – immer wieder dumpfe
Geräusche unterhalb des Flügels |
||||||||||||
4 |
Lili Kraus |
Stephen Simon |
Vienna Festival Orchestra |
CBS Sony |
1966 |
28‘44 |
|||||||
|
I gutes Miteinander, weniger poliert als herzhaft musiziert, Fg.-Stimme immer leise präsent, gute Balance und
Transparenz, II weniger empfindsam als z. B. Uchida, Klavier mit
Verzierungen, III Th könnte delikater vorgetragen werden, Ob. in V 2 gezogen
und weniger geschliffen, das beobachtet man auch in V 5 (Tutti) |
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4 |
Rudolf
Serkin |
Claudio Abbado |
London Symphony Orchestra |
DGG |
1981 |
31‘09 |
|||||||
|
▼, I gebremstes Tempo, Orchester
scheint etwas zu groß besetzt zu sein |
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4 |
Matthias
Kirschnereit |
Frank Beermann |
Bamberger Symphoniker |
Arte Nova |
2004 |
29‘26 |
|||||||
|
sympathische Darstellung, der es
etwas an Vitalität fehlt – aufnahmetechnisch nicht immer zufriedenstellend
bewältigt |
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4 |
Geza Anda |
Hans Rosbaud |
SWF Sinfonie-Orchester
Baden-Baden |
SWR Music hänssler |
1952 |
29‘58 |
|||||||
|
▼ |
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4 |
John
O’Conor |
Charles Mackerras |
Scottish Chamber Orchestra |
Telarc |
1991 |
29‘13 |
|||||||
|
solide Einspielung, I beim Holz
dominiert die Flöte, II Pianist etwas blass, scheu |
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4 |
Carmen
Piazzini |
Michail Gantvarg |
Leningrader Solisten |
Col legno |
1990 |
30‘07 |
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|
mit viel Spielfreude, hier und
da jedoch etwas flüchtig, guter heller Klang |
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4 |
Daniel
Barenboim, Klav. und Ltg. |
|
Berliner Philharmoniker |
Teldec |
1991 |
29‘27 |
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|
▼ |
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4 |
Leonard
Hokanson |
Kurt Redel |
Camerata Labacensis |
Pilz |
P 1988 |
28‘46 |
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|
II ein wenig zu schnell, III
Esprit der Musik nicht getroffen |
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4 |
Hans Richter-Haaser |
Istvan Kertesz |
Philharmonia
Orchestra London |
EMI |
1961 |
27‘46 |
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|
I sorgfältige Darstellung, gutes Miteinander, jedoch etwas neutral,
Flügel nach vorn gezogen, Orchester zurück, II bewegt, etwas kühl, III man
vermisst den zündenden Funken – klanglich insgesamt ohne Glanz |
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|
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3-4 |
Maria
João Pires |
Theodor Guschlbauer |
Orchester der Gulbenkian Stiftung |
Erato |
1972 |
30‘32 |
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|
Klavier in der Dynamik nicht
immer wünschenswert klar, Orchester etwas pauschal, II entfernte Airportgeräusche, III sehr lebendig, anfangs kein p |
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3-4 |
Svjatoslav Richter |
Rudolf Barschai |
Moskauer Kammerorchester |
Brilliant |
1968 |
32‘42 |
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|
live, I Orchester zu Beginn ruppig, in der Reprise jedoch viel zahmer, Solist
setzt langsamer ein als das Orchester, dominiert im Zusammenspiel zu sehr,
mangelhafte Balance (Aufnahmetechnik?), II langsam, fast gezogen, geringe
Trennschärfe bei den Bläsern, in der Durchf. Musik
wie gefroren, nicht mit höchster Spannung, III etwas schwerfällig, kaum
spritzig, auch hier klangliches Missverhältnis zwischen
Solist und Orchester |
||||||||||||
3-4 |
Lang Lang |
Nikolaus Harnoncourt |
Wiener Philharmoniker |
Sony |
2014 |
33‘17 |
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|
I Lang wird von Harnoncourt an die Zügel genommen, kann mit Mozarts
Musik wenig anfangen, weniger spannendes Musizieren, Orchester darf kräftig
aufspielen, robust, II nebeneinander, nicht miteinander, III V 2 Artikulation
der Ob nicht top, insgesamt etwas kühl, auch Klav.
T. 136-144, vor Presto kleine Kadenz |
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3-4 |
Annerose
Schmidt |
Kurt Masur |
Dresdner Philharmonie |
Berlin Classics |
P 1976 |
30‘00 |
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II nur schön, keine Herzensangelegenheit,
III Finale zu gezähmt |
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3-4 |
Rudolf
Buchbinder, Klav. und Ltg. |
|
Wiener Symphoniker |
Calig |
1998 |
30‘24 |
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|
live – Musik gespielt, jedoch nicht
richtig entdeckt, ein Dirigent hätte mehr aus dem Orchester herausgeholt |
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3-4 |
Edwin
Fischer, Klav. und Ltg. |
|
Kammerorchester Edwin Fischer |
EMI |
1937 |
24‘51 |
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|
I Orchester-Exposition vorwärtsgetrieben,
Läufe beim Klavier nicht immer egal, Orchester nicht auf höchstem Niveau, II
Tempowechsel sind gewohnheitsbedürftig, III ohne Wiederholungen, im
Orchesterspiel bleibt vieles undeutlich |
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3-4 |
Karl
Engel |
Leopold Hager |
Mozarteum Orchester |
Teldec |
1974 |
29‘53 |
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|
Mozarts Musik wie executiert, Klavier stellenweise etwas hölzern,
Interpreten zeigen wenig Gefühl für Mozarts Charme |
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|
|||||||||||||
3 |
Derek
Han |
Paul Freeman |
Philharmonia Orchestra London |
Brilliant |
1992 |
30‘18 |
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|
I etwas pauschal, kein Glanz im
Klavier und im Orchester, II gefällt etwas besser, III Holz T. 33-40 pauschal,
wenig durchhörbar, Streicher T. 180-192 ähnlich, Klavier etwas grob |
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Interpretationen
auf Originalinstrumenten und Hammerflügel: |
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5 |
Andreas
Staier, Klav. und Ltg. |
|
Concerto Köln |
DHM |
1995 |
29‘32 |
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|
I Aufnahme steckt voller
Energie, mit spürbarer Hingabe, ansteckende Spielfreude, Witz, aber auch
Feingefühl, II Auszierungen, Tempomodifikationen,
hohe Trennschärfe, aufgefächertes und farbiges Klangbild, III Verzierungen
und Eingänge, Mozart hätte seine Freude daran |
||||||||||||
5 |
Robert
Levin |
Christopher Hogwood |
Academy of
Ancient Music |
Decca |
1996 |
29‘16 |
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|
spontanes Musizieren, III kleine
Opernszene, Verzierungen und Eingänge |
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4-5 |
Ronald Brautigam |
Michael Alexander Willens |
Kölner Akademie |
BIS |
2011 |
26‘37 |
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|
I sehr bewegt, fast atemlos, gutes Miteinander, sehr gute Balance und
Transparenz, II Andante, jedoch etwas nüchtern, III betriebsam – Musik bräuchte
etwas mehr Zeit zum atmen |
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4-5 |
Malcolm
Bilson |
Eliot Gardiner |
The English Baroque Soloists |
DGA |
1985 |
30‘13 |
|||||||
|
I vorwärtsdrängend, weniger aufregend
als bei Levin, Hammerflügel in den Orchesterklang eingebunden, klingt in
tieferen Lagen etwas stumpf, Orchester in Tutti-Abschnitten etwas kompakt,
weniger offen, II Verzierungen, III weniger spontan, schöne Bläserdetails |
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4-5 |
Christine
Schornsheim |
Burkhard Glaetzner |
Neues Bachisches
Collegium Musicum |
Berlin Classics |
1989 |
31‘25 |
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I Artikulation der Vl. zu Beginn verwaschen, weniger Transparenz als z. B.
bei Staier, Bläser agieren etwas mechanisch, II
Interpretation teilweise etwas schroff, besitzt aber Profil, III Th. zu
vorsichtig, Klavierpart klingt hier und da etwas gefingert |
||||||||||||
Viviana Sofronitzky |
Tadeusz Karolak |
Musica Antiqua
Collegium Varsoviense |
Et‘cetera |
2005/06 |
28‘51 |
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|
Musik markant
akzentuiert, Hflg. nicht nach vorn positioniert,
gute Partnerschaft, ansteckende Spielfreude, helles Klangbild, Orchester an
lauten Tutti-Stellen etwas kompakt, Fg. gegenüber
Fl. und Ob. klanglich zurückgesetzt, Hflg.
stellenweise mit Auszierungen |
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|
|||||||||||||
4 |
Jos
van Immerseel, Klav. und Ltg. |
|
Anima Eterna Orchester |
Channel classics |
1990 |
29‘56 |
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Hammerflügel klingt in tieferen Lagen
etwas stumpf, Holzbläser könnten mehr Klangfarben entwickeln, I klingt mir zu
mechanisch, III ab T. 160 etwas verwaschen |
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Hinweise
zu Interpreten und Interpretationen
Rudolf
Serkin
Rudolf Serkin hat sich immer
wieder für Mozarts Klavierkonzerte eingesetzt, im Konzertsaal und auf der
Schallplatte. Die geplante Gesamtaufnahme mit Claudio Abbado für die DGG konnte
auf Grund seines Todes nicht mehr beendet werden. Letztlich kam sie für den
Pianisten auch zu spät. Seine Finger konnten nicht mehr das so verwirklichen,
was ihm sein wacher Geist vorschweben ließ.
Halten wir uns an seine Aufnahmen
aus früheren Jahren. Da begegnet uns eine Produktion aus dem Jahre 1955 mit dem
ihm verbundenen George Szell, der das Columbia Symphony Orchestra leitet. Hier
wird man in den schnellen Sätzen Zeuge eines erfrischenden Musizierens, bereits
vom ersten Takt an, das man selten so geboten bekommt.
Serkin und Szell bilden ein gutes Team. Im Rondo kommt die 5. Var. wie ein
Blitz vom Himmel. Im Andante gelingt ihnen ein sorgfältig aufgegliederter
Klang, aber auch spannendes Musizieren. Leider, wie bei vielen Aufnahmen aus
den USA der 1950er Jahre, haben die Mikrophone ein leises Brummen im
Hintergrund mit eingefangen, das entfernten Verkehrslärm zugeordnet werden
muss. Sieben Jahre später erfolgt eine Neuaufnahme in Stereo mit demselben
Orchester, jetzt steht der Serkin vertraute Geiger und Dirigent Alexander
Schneider am Pult. Nicht alles gelingt so messerscharf und differenziert.
Schneider geht die Musik zu Beginn entspannter an, erst später wächst die
Spannung. In den Takten 84-86 sind die Bläser zu leiser. Der Klang der Aufnahme
ist nun farbiger ausgefallen, es fehlt jedoch die frühere Trennschärfe,
besonders in lauten Tutti-Abschnitten. Serkin musiziert auch hier von der
vorderen Stuhlkante aus.
Geza
Anda
Im Jahre 1961 begann der
ungarisch/schweizerische Pianist mit der Gesamtaufnahme aller Mozart-Konzerte.
Unser G-Dur-Konzert zusammen mit dem C-Dur-Konzert KV 467 bildeten den
Startschuss der Serie. Die Techniker der DGG gaben sich alle Mühe, ihren neuen Starpianisten
ins rechte Licht zu rücken. Die Holzbläser sind bestens aufeinander abgestimmt,
auch das Fagott, das Mozart in diesem Werk immer wieder hervortreten lässt,
kommt gut heraus. Der Klang der Streicher ist gut aufgefächert. Klavier und
Orchester musizieren in guter Partnerschaft. In einigen der späteren Aufnahmen
gelingt das alles nicht immer so fabelhaft.
Lange vor dem Beginn der
Gesamtaufnahme wurde Anda von deutschen Rundfunkanstalten zu Produktionen mit
den hauseigenen Sinfonie-Orchestern verpflichtet. So 1952 auch vom Südwestfunk
Baden-Baden unter Leitung des Chefdirigenten Hans Rosbaud.
Anda und Rosbaud blicken beim Musizieren nach vorn,
riskieren kaum einen Blick zur Seite, die Musik wirkt so etwas eindimensional.
Der Klang ist weniger farbig, besitzt weniger Atmosphäre (Andante), ist jedoch
für die Zeit der Aufnahme mit einer hinreichenden Balance und Transparenz
ausgestattet. Im Finalsatz gelingt es den Ausführenden die Musik mit mehr
Schwung aufzuladen als in der späteren Aufnahme.
Alfred
Brendel
Brendels diskographischer Einsatz
für Mozarts Klavierkonzerte begann 1959 in Wien an der Seite des Dirigenten
Paul Angerer für das amerikanische Label Vox, heute von Brilliant wieder
angeboten. Der erste Satz wird lebendig in bestem Einvernehmen sowie mit
stimmigen Tempi musiziert. Brendel erlaubt sich auch Blicke auf Details, so
folgt er Mozarts Forderung, das Clavier als
Continuo-Instrument einzusetzen, immer dann, wenn die Kontrabässe in Aktion
treten. Später verzichtet er darauf, wie sein Studienkollege Friedrich Gulda und nahezu alle anderen Pianistinnen und Pianisten.
Im Finale erlebt man immer wieder verspielte Abschnitte! Ein Vergnügen, da auch
die klangliche Seite erstaunt. Das Orchester der Wiener Volksoper schlägt sich
gut, kommt jedoch nicht an die Qualitäten der englischen bzw. schottischen
Kammerorchester heran, die seine späteren Partner sind, wobei der Academy-Klang
etwas runder ausfällt als der des schottischen Kammerorchesters. Brendels
Ausgestaltung des Notentextes und seine warme Tongebung sind immer wieder
bewundernswert, auch wenn er nicht an die Leuchtkraft Rubinsteins heranreicht.
Daniel
Barenboim
Zwei Einspielungen laden zum
Vergleich ein. Die ältere Einspielung aus dem Jahre 1965 ist Teil seiner
Gesamteinspielung mit dem English Chamber Orchestra, das
der Pianist vom Flügel aus leitet. Mit Schwung und spritzigem Gestus durcheilen
die Musiker die Ecksätze. Höhepunkt ist der tiefempfundenen Mittelsatz. Der
Klang ist präsenter als in seiner späteren Berliner Aufnahme von 1991, bei der
er jetzt Mitglieder der Berliner Philharmoniker vom Flügel aus leitet. Das
Orchester klingt jedoch weniger präsent und weniger spritzig, ohne den
unmittelbaren Zugriff der früheren Aufnahme aus London, obwohl das Tempo
insgesamt eine Minute schneller ausfällt. An Serkins, Andsnes‘
oder Staiers Vertiefung in das Werk reicht Barenboim
jedoch nicht heran.
eingestellt
am 05.08.06
neu
bearbeitet und ergänzt am 21.11.23