Das Klassik-Prisma |
|
Bernd
Stremmel |
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Wolfgang Amadé
Mozart
Klavierkonzert
Nr. 17 G-Dur KV 453
Allegro – Andante – Allegretto
Neubearbeitung und Ergänzung 2023
Mozarts Klavierkonzert G-Dur KV
453 steht in der Reihe der sechs Konzerte aus dem Jahr 1784, es handelt sich um
das Konzert Es-Dur KV 449 - es ist das erste Werk, dass er in sein persönliches
Verzeichnis aller seiner Kompositionen notiert – sowie die Konzerte B-Dur KV
450, D-Dur KV 451, G-Dur KV 453, B-Dur KV 456 und F-Dur KV 459. Das
G-Dur-Konzert schrieb Mozart für seine Schülerin Barbara Ployer.
Es sticht durch eine subtile Gestaltung der Blasinstrumente heraus, die immer
wieder abwechselnd den musikalischen Ablauf bereichern. Mozart war immer darauf
bedacht, sowohl Kenner als auch Liebhaber mit seiner Musik zufriedenzustellen.
Der 1. Satz ist in
Sonatenhauptsatzform mit ausgedehnter Orchesterexposition geschrieben, in der zwei
Themen bearbeitet werden, das Klavier steuert noch ein drittes Thema bei. Die
Durchführung ist relativ knappgehalten. Zwei Kadenzen aus Mozarts Feder stehen
zur Auswahl.
Ebenso in Sonatenhauptsatzform
steht der 2. Satz, damals eine Seltenheit in einem langsamen Satz. Auch von
Mozart wird diese Form im Mittelsatz eines Konzerts nicht mehr verwendet.
Ebenfalls zum letzten Mal erwartet den Solisten gegen Satzende eine Kadenz,
wieder in zwei Versionen, in den folgenden Konzerten wird sie am Ende des 3.
Satzes platziert.
Der 3. Satz ist nun kein Rondo,
sondern ein Variationssatz. Nach dem zweiteiligen Thema, beide Teile werden
wiederholt, folgen 5 Variationen, die vierte ist in g-Moll gehalten. Den
Abschluss macht eine ausgedehnte Presto-Coda, in der Klavier und Bläser den
musikalischen Sportplatz betreten und sich mit Motiven hin und her jagen, dabei
werden auch plötzlich entfernte Tonarten einbezogen. Das Ganze erinnert an eine
Opernszene, „Figaros Hochzeit“ steht vor der Tür.
In fast allen Aufnahmen bedient
man sich sowohl im 1. als auch im 2. Satz Mozarts Kadenzen, und zwar jeweils
die erste der beiden. Eine Ausnahme ist Svjatoslav
Richter, beim ihm können wir Hörer jeweils die zweite Kadenz kennenlernen.
Murray Perahia, Klav. und Ltg. |
|
English Chamber Orchestra |
CBS
Sony |
1980 |
29‘52 |
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zupackendes, aufmerksames Musizieren, stellenweise
quicklebendig, sehr gutes Miteinander, gute Dynamik, farbiges Klangbild, sehr
gute Balance und Transparenz |
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5 |
Robert
Casadesus |
George Szell |
Cleveland Orchestra |
CBS Sony |
1968 |
30‘25 |
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sehr genaues, aufmerksames und
aufs Detail gerichtetes und dennoch lebendiges Musizieren, ein wenig mehr
Charme wäre dann das Sahnehäubchen |
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5 |
Rudolf
Serkin |
George Szell |
Columbia Symphony Orchestra |
CBS Sony |
1955 |
30‘31 |
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▼ |
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5 |
Leif
Ove Andsnes, Klav. und Ltg. |
|
Norwegisches Kammerorchester |
EMI |
2007 |
27‘51 |
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Ecksätze quicklebendig
musiziert, bereits vom ersten Takt an mit Charme, Buffo-Charakter, Spieler
werfen sich die Bälle zu, Klavier dezent auch als b. c., einige Verzierungen |
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5 |
Andras
Schiff |
Sandor Vegh |
Camerata academica
Salzburg |
Decca |
1984 |
31‘37 |
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|
sehr gutes Miteinander, immer
nahe bei Mozart, Klavier und Orchester in bester Balance, III mit einem
schelmischen Lächeln, T. 169 Verziehrung – zum
Streichorchester wurden zusätzlich „Star“-Solisten verpflichtet, u. a.
Nicolet, Holliger und Vlatkovic – leises entferntes
Brummen |
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4-5 |
Alfred
Brendel, Klav. und Ltg. |
Charles Mackerras |
Scottish Chamber Orchestra |
Philips |
2004 |
29‘50 |
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|
▼ |
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4-5 |
Alfred
Brendel, Klav. und Ltg. |
Neville Marriner |
Academy of
St.Martin-in-the-Fields |
Philips |
1970 |
29‘29 |
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|
▼ |
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4-5 |
Alfred
Brendel |
Paul Angerer |
Orchester der Wiener Volksoper |
Vox Brilliant |
1959 |
30‘09 |
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|
▼ |
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Vladimir Ashkenazy, Klav. und Ltg. |
|
Philharmonia
Orchestra London |
Decca |
1979 |
31‘50 |
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|
Musik sensibel nachgezeichnet,
großbesetztes Orchester, Bläser hier und da weniger solistisch vernehmbar, farbiges
Klangbild, II Bläser hier deutlicher, III gelungen, Tutti T. 128 hätte noch
lockerer ausfallen können |
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4-5 |
Daniel
Barenboim, Klav. und Ltg. |
|
English Chamber Orchestra |
EMI |
1965 |
30‘25 |
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|
▼ |
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4-5 |
Artur
Rubinstein |
Alfred Wallenstein |
RCA Victor Symphony Orchestra |
RCA |
1961 |
31‘56 |
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|
auf sehr hohem Niveau musiziert,
Holzbläser jedoch nicht immer mit der gewünschten Präsenz, im Klavierdiskant
leichte Klirrneigung |
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4-5 |
Zoltan
Kocsis, Klav.
und Ltg.
|
|
Budapest Festival Orchestra |
Philips |
1996 |
28‘08 |
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|
Virtuosen-Konzert, I zu schnell,
Musik kann nicht atmen, II etwas unruhiges Tempo, III sehr lebendig,
kontrastreich, zusätzliche Kadenz T. 169 |
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4-5 |
Christian
Zacharias |
Neville Marriner |
Radio-Sinfonie-Orchester
Stuttgart |
EMI |
1988 |
29‘25 |
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|
aus Zacharias‘ Gesamtaufnahme mit
verschiedenen Dirigenten und Orchestern, Klavier mitten ins Orchester
gesetzt, auf sehr hohem Niveau musiziert, II bewegt mit etwas Unruhe, III
könnte etwas lockerer sein |
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4-5 |
Christian Zacharias, Klav. und Ltg. |
|
Kammerorchester Lausanne |
MDG |
2007 |
29‘13 |
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|
auch hier Musizieren auf sehr
hohem Niveau, mit etwas mehr Druck als bei Marriner, etwas lebendiger,
insgesamt jedoch keine Verbesserung zu Marriner, dessen führende Hand
vermisst man etwas, II Streicher klingen herber, weniger geschmeidig als 1988 |
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4-5 |
Maurizio
Pollini, Klav. und Ltg. |
|
Wiener Philharmoniker |
DGG |
2005 |
29‘00 |
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|
ausgefeilt, Pollini klingt in
den Läufen sehr exakt, aber im Ton etwas gleichförmig |
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4-5 |
Rudolf
Serkin |
Alexander Schneider |
Columbia Symphony Orchestra |
CBS Sony |
1962 |
30‘44 |
|||||||
|
▼ |
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4-5 |
Geza
Anda, Klav. und Ltg. |
|
Camerata academica
Salzburg |
DGG |
1961 |
30‘50 |
|||||||
|
▼ |
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4-5 |
Walter
Klien |
Stanislaw Skrowaczewski |
Minnesota Orchestra |
Vox |
1978 |
31‘10 |
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|
schade, dass da keine bessere Aufnahmetechnik
zur Verfügung stand |
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|
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4 |
Maria
João Pires |
Claudio Abbado |
Chamber Orchestra of Europe |
DGG |
1993 |
29‘09 |
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|
live, gute Darstellung, Flügel
und Orchester könnten jedoch klanglich etwas besser aufeinander abgestimmt
sein, II ein wenig hurtig, weniger differenziert |
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4 |
Piotr
Anderszewski, Klav. und Ltg. |
|
Scottish Chamber Orchestra |
Virgin |
2004 |
32‘00 |
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|
I Tutti-Abschnitte wie
mechanisch, man vermisst eine Gliederung im Ablauf, Orchester in lauten
Abschnitten etwas kompakt, einige Spielfiguren in den Vl.
verschwimmen, II gelassenes Tempo, III Esprit auf Sparflamme, T. 33-39
Klavier zu laut, T. 170 Eingang |
||||||||||||
4 |
Youri
Egorov |
Wolfgang Sawallisch |
Philharmonia Orchestra London |
EMI |
1985 |
30‘01 |
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|
Pianist und Orchester stellen
sich den Anforderungen des Notentextes; sorgfältiges, jedoch auch sachliches
Musizieren; kaum Überraschungen, weniger locker, mehr statisch, gute Balance
und Transparenz |
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4 |
Richard
Goode, Klav. und Ltg. |
|
Orpheus Chamber Orchestra |
Nonesuch |
1981 |
30‘33 |
|||||||
|
Orchester aufmerksamer als in
manch anderer DGG-Aufnahme, mehr als solider Pianist |
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4 |
Peter
Serkin |
Alexander Schneider |
English Chamber Orchestra |
RCA |
1973 |
31‘58 |
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|
Peter Serkin wird vom ständigen
Partner seines Vaters unterstützt, I fließendes Musizieren, relaxed,
Holzbläser zurückgesetzt, II viel vorsichtiger als Szell, Streicher etwas
großformatig aufgenommen, Serkin mit Verzierungen, III Orchester könnte
geschliffener spielen |
||||||||||||
4 |
Mitsuko
Uchida |
Jeffrey Tate |
English Chamber Orchestra |
Philips |
1986 |
31‘00 |
|||||||
|
Klavier ordnet sich, vor allem
bei schnellen Sechzehntel-Läufen, zu sehr den Bläsern oder Streichern unter;
Uchida kein Widerpart zum Orchester, elegant, jedoch weniger prägnant;
manchmal in Spieldosen-Art, II gelassenes Tempo, Pianistin in die Musik
versunken, Verzierungen, III Thema könnte lockerer und spritziger klingen |
||||||||||||
4 |
Eric
Le Sage |
François
Leleux |
Gävle Symfoniorkester |
alpha |
2021 |
29‘47 |
|||||||
|
I und III philharmonische
Darstellung, zuverlässig, brav, ohne Esprit und fern von Buffo-Charakter, Le Sages feines Klavierspiel kann da kaum gegensteuern, II
gefällt etwas besser – immer wieder dumpfe Geräusche unterhalb des Flügels |
||||||||||||
4 |
Lili
Kraus |
Stephen Simon |
Vienna Festival Orchestra |
CBS Sony |
1966 |
28‘44 |
|||||||
|
I gutes Miteinander, weniger
poliert als herzhaft musiziert, Fg.-Stimme immer
leise präsent, gute Balance und Transparenz, II weniger empfindsam als z. B.
Uchida, Klavier mit Verzierungen, III Th könnte delikater vorgetragen werden,
Ob. in V 2 gezogen und weniger geschliffen, das beobachtet man auch in V 5
(Tutti) |
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4 |
Rudolf
Serkin |
Claudio Abbado |
London Symphony Orchestra |
DGG |
1981 |
31‘09 |
|||||||
|
▼, I gebremstes Tempo,
Orchester scheint etwas zu groß besetzt zu sein |
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4 |
Matthias
Kirschnereit |
Frank Beermann |
Bamberger Symphoniker |
Arte Nova |
2004 |
29‘26 |
|||||||
|
sympathische Darstellung, der es
etwas an Vitalität fehlt – aufnahmetechnisch nicht immer zufriedenstellend
bewältigt |
||||||||||||
4 |
Geza
Anda |
Hans Rosbaud |
SWF
Sinfonie-Orchester
Baden-Baden |
SWR
Music hänssler |
1952 |
29‘58 |
|||||||
|
▼ |
||||||||||||
4 |
John
O’Conor |
Charles Mackerras |
Scottish Chamber Orchestra |
Telarc |
1991 |
29‘13 |
|||||||
|
solide Einspielung, I beim Holz
dominiert die Flöte, II Pianist etwas blass, scheu |
||||||||||||
4 |
Carmen
Piazzini |
Michail Gantvarg |
Leningrader Solisten |
Col legno |
1990 |
30‘07 |
|||||||
|
mit viel Spielfreude, hier und
da jedoch etwas flüchtig, guter heller Klang |
||||||||||||
4 |
Daniel
Barenboim, Klav. und Ltg. |
|
Berliner Philharmoniker |
Teldec |
1991 |
29‘27 |
|||||||
|
▼ |
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4 |
Leonard
Hokanson |
Kurt Redel |
Camerata Labacensis |
Pilz |
P 1988 |
28‘46 |
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|
II ein wenig zu schnell, III
Esprit der Musik nicht getroffen |
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4 |
Hans
Richter-Haaser |
Istvan Kertesz |
Philharmonia Orchestra London |
EMI |
1961 |
27‘46 |
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|
I sorgfältige Darstellung, gutes
Miteinander, jedoch etwas neutral, Flügel nach vorn gezogen, Orchester
zurück, II bewegt, etwas kühl, III man vermisst den zündenden Funken –
klanglich insgesamt ohne Glanz |
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|
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3-4 |
Maria
João Pires |
Theodor Guschlbauer |
Orchester der Gulbenkian Stiftung |
Erato |
1972 |
30‘32 |
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|
Klavier in der Dynamik nicht
immer wünschenswert klar, Orchester etwas pauschal, II entfernte Airportgeräusche, III sehr lebendig, anfangs kein p |
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3-4 |
Svjatoslav Richter |
Rudolf Barschai |
Moskauer Kammerorchester |
Brilliant |
1968 |
32‘42 |
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|
live, I Orchester zu Beginn
ruppig, in der Reprise jedoch viel zahmer, Solist setzt langsamer ein als das
Orchester, dominiert im Zusammenspiel zu sehr, mangelhafte Balance
(Aufnahmetechnik?), II langsam, fast gezogen, geringe Trennschärfe bei den
Bläsern, in der Durchf. Musik wie gefroren, nicht
mit höchster Spannung, III etwas schwerfällig, kaum spritzig, auch hier
klangliches Missverhältnis zwischen Solist und
Orchester |
||||||||||||
3-4 |
Lang
Lang |
Nikolaus Harnoncourt |
Wiener Philharmoniker |
Sony |
2014 |
33‘17 |
|||||||
|
I Lang wird von Harnoncourt an
die Zügel genommen, kann mit Mozarts Musik wenig anfangen, weniger spannendes
Musizieren, Orchester darf kräftig aufspielen, robust, II nebeneinander,
nicht miteinander, III V 2 Artikulation der Ob nicht top, insgesamt etwas
kühl, auch Klav. T. 136-144, vor Presto kleine
Kadenz |
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3-4 |
Annerose
Schmidt |
Kurt Masur |
Dresdner Philharmonie |
Berlin Classics |
P 1976 |
30‘00 |
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|
II nur schön, keine
Herzensangelegenheit, III Finale zu gezähmt |
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3-4 |
Rudolf
Buchbinder, Klav. und Ltg. |
|
Wiener Symphoniker |
Calig |
1998 |
30‘24 |
|||||||
|
live – Musik gespielt, jedoch
nicht richtig entdeckt, ein Dirigent hätte mehr aus dem Orchester
herausgeholt |
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3-4 |
Edwin
Fischer, Klav. und Ltg. |
|
Kammerorchester Edwin Fischer |
EMI |
1937 |
24‘51 |
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|
I Orchester-Exposition
vorwärtsgetrieben, Läufe beim Klavier nicht immer egal, Orchester nicht auf
höchstem Niveau, II Tempowechsel sind gewohnheitsbedürftig, III ohne
Wiederholungen, im Orchesterspiel bleibt vieles undeutlich |
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3-4 |
Karl
Engel |
Leopold Hager |
Mozarteum Orchester |
Teldec |
1974 |
29‘53 |
|||||||
|
Mozarts Musik wie executiert, Klavier stellenweise etwas hölzern,
Interpreten zeigen wenig Gefühl für Mozarts Charme |
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|
|||||||||||||
3 |
Derek
Han |
Paul Freeman |
Philharmonia Orchestra London |
Brilliant |
1992 |
30‘18 |
|||||||
|
I etwas pauschal, kein Glanz im
Klavier und im Orchester, II gefällt etwas besser, III Holz T. 33-40
pauschal, wenig durchhörbar, Streicher T. 180-192 ähnlich, Klavier etwas grob |
||||||||||||
Interpretationen
auf Originalinstrumenten und Hammerflügel: |
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5 |
Andreas
Staier, Klav. und Ltg. |
|
Concerto Köln |
DHM |
1995 |
29‘32 |
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|
I Aufnahme steckt voller
Energie, mit spürbarer Hingabe, ansteckende Spielfreude, Witz, aber auch
Feingefühl, II Auszierungen, Tempomodifikationen, hohe
Trennschärfe, aufgefächertes und farbiges Klangbild, III Verzierungen und
Eingänge, Mozart hätte seine Freude daran |
||||||||||||
5 |
Robert
Levin |
Christopher Hogwood |
Academy of
Ancient Music |
Decca |
1996 |
29‘16 |
|||||||
|
spontanes Musizieren, III kleine
Opernszene, Verzierungen und Eingänge |
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|
|||||||||||||
4-5 |
Ronald
Brautigam |
Michael Alexander Willens |
Kölner Akademie |
BIS |
2011 |
26‘37 |
|||||||
|
I sehr bewegt, fast atemlos,
gutes Miteinander, sehr gute Balance und Transparenz, II Andante, jedoch
etwas nüchtern, III betriebsam – Musik bräuchte etwas mehr Zeit zum atmen |
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4-5 |
Malcolm
Bilson |
Eliot Gardiner |
The English Baroque Soloists |
DGA |
1985 |
30‘13 |
|||||||
|
I vorwärtsdrängend, weniger
aufregend als bei Levin, Hammerflügel in den Orchesterklang eingebunden,
klingt in tieferen Lagen etwas stumpf, Orchester in Tutti-Abschnitten etwas
kompakt, weniger offen, II Verzierungen, III weniger spontan, schöne Bläserdetails |
||||||||||||
4-5 |
Christine
Schornsheim |
Burkhard Glaetzner |
Neues Bachisches
Collegium Musicum |
Berlin Classics |
1989 |
31‘25 |
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|
I Artikulation der Vl. zu Beginn verwaschen, weniger Transparenz als z. B.
bei Staier, Bläser agieren etwas mechanisch, II
Interpretation teilweise etwas schroff, besitzt aber Profil, III Th. zu
vorsichtig, Klavierpart klingt hier und da etwas gefingert |
||||||||||||
Viviana Sofronitzky |
Tadeusz Karolak |
Musica Antiqua
Collegium Varsoviense |
Et‘cetera |
2005/06 |
28‘51 |
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|
Musik markant akzentuiert, Hflg.
nicht nach vorn positioniert, gute Partnerschaft, ansteckende Spielfreude,
helles Klangbild, Orchester an lauten Tutti-Stellen etwas kompakt, Fg. gegenüber Fl. und Ob. klanglich zurückgesetzt, Hflg. stellenweise mit Auszierungen |
||||||||||||
|
|||||||||||||
4 |
Jos
van Immerseel, Klav. und Ltg. |
|
Anima Eterna Orchester |
Channel classics |
1990 |
29‘56 |
|||||||
|
Hammerflügel klingt in tieferen
Lagen etwas stumpf, Holzbläser könnten mehr Klangfarben entwickeln, I klingt
mir zu mechanisch, III ab T. 160 etwas verwaschen |
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Hinweise
zu Interpreten und Interpretationen
Rudolf
Serkin
Rudolf Serkin hat sich immer wieder
für Mozarts Klavierkonzerte eingesetzt, im Konzertsaal und auf der
Schallplatte. Die geplante Gesamtaufnahme mit Claudio Abbado für die DGG konnte
auf Grund seines Todes nicht mehr beendet werden. Letztlich kam sie für den
Pianisten auch zu spät. Seine Finger konnten nicht mehr das so verwirklichen,
was ihm sein wacher Geist vorschweben ließ.
Halten wir uns an seine Aufnahmen
aus früheren Jahren. Da begegnet uns eine Produktion aus dem Jahre 1955 mit dem
ihm verbundenen George Szell, der das Columbia Symphony Orchestra leitet. Hier
wird man in den schnellen Sätzen Zeuge eines erfrischenden Musizierens, bereits
vom ersten Takt an, das man selten so geboten bekommt.
Serkin und Szell bilden ein gutes Team. Im Rondo kommt die 5. Var. wie ein
Blitz vom Himmel. Im Andante gelingt ihnen ein sorgfältig aufgegliederter
Klang, aber auch spannendes Musizieren. Leider, wie bei vielen Aufnahmen aus
den USA der 1950er Jahre, haben die Mikrophone ein leises Brummen im
Hintergrund mit eingefangen, das entfernten Verkehrslärm zugeordnet werden
muss. Sieben Jahre später erfolgt eine Neuaufnahme in Stereo mit demselben
Orchester, jetzt steht der Serkin vertraute Geiger und Dirigent Alexander
Schneider am Pult. Nicht alles gelingt so messerscharf und differenziert.
Schneider geht die Musik zu Beginn entspannter an, erst später wächst die
Spannung. In den Takten 84-86 sind die Bläser zu leiser. Der Klang der Aufnahme
ist nun farbiger ausgefallen, es fehlt jedoch die frühere Trennschärfe,
besonders in lauten Tutti-Abschnitten. Serkin musiziert auch hier von der
vorderen Stuhlkante aus.
Geza
Anda
Im Jahre 1961 begann der
ungarisch/schweizerische Pianist mit der Gesamtaufnahme aller Mozart-Konzerte.
Unser G-Dur-Konzert zusammen mit dem C-Dur-Konzert KV 467 bildeten den
Startschuss der Serie. Die Techniker der DGG gaben sich alle Mühe, ihren neuen Starpianisten
ins rechte Licht zu rücken. Die Holzbläser sind bestens aufeinander abgestimmt,
auch das Fagott, das Mozart in diesem Werk immer wieder hervortreten lässt,
kommt gut heraus. Der Klang der Streicher ist gut aufgefächert. Klavier und
Orchester musizieren in guter Partnerschaft. In einigen der späteren Aufnahmen
gelingt das alles nicht immer so fabelhaft.
Lange vor dem Beginn der
Gesamtaufnahme wurde Anda von deutschen Rundfunkanstalten zu Produktionen mit
den hauseigenen Sinfonie-Orchestern verpflichtet. So 1952 auch vom Südwestfunk
Baden-Baden unter Leitung des Chefdirigenten Hans Rosbaud.
Anda und Rosbaud blicken beim Musizieren nach vorn,
riskieren kaum einen Blick zur Seite, die Musik wirkt so etwas eindimensional.
Der Klang ist weniger farbig, besitzt weniger Atmosphäre (Andante), ist jedoch
für die Zeit der Aufnahme mit einer hinreichenden Balance und Transparenz
ausgestattet. Im Finalsatz gelingt es den Ausführenden die Musik mit mehr
Schwung aufzuladen als in der späteren Aufnahme.
Alfred
Brendel
Brendels diskographischer Einsatz
für Mozarts Klavierkonzerte begann 1959 in Wien an der Seite des Dirigenten
Paul Angerer für das amerikanische Label Vox, heute von Brilliant wieder
angeboten. Der erste Satz wird lebendig in bestem Einvernehmen sowie mit
stimmigen Tempi musiziert. Brendel erlaubt sich auch Blicke auf Details, so
folgt er Mozarts Forderung, das Clavier als
Continuo-Instrument einzusetzen, immer dann, wenn die Kontrabässe in Aktion
treten. Später verzichtet er darauf, wie sein Studienkollege Friedrich Gulda
und nahezu alle anderen Pianistinnen und Pianisten. Im Finale erlebt man immer
wieder verspielte Abschnitte! Ein Vergnügen, da auch die klangliche Seite
erstaunt. Das Orchester der Wiener Volksoper schlägt sich gut, kommt jedoch
nicht an die Qualitäten der englischen bzw. schottischen Kammerorchester heran,
die seine späteren Partner sind, wobei der Academy-Klang etwas runder ausfällt
als der des schottischen Kammerorchesters. Brendels Ausgestaltung des
Notentextes und seine warme Tongebung sind immer wieder bewundernswert, auch
wenn er nicht an die Leuchtkraft Rubinsteins heranreicht.
Daniel
Barenboim
Zwei Einspielungen laden zum
Vergleich ein. Die ältere Einspielung aus dem Jahre 1965 ist Teil seiner
Gesamteinspielung mit dem English Chamber Orchestra, das
der Pianist vom Flügel aus leitet. Mit Schwung und spritzigem Gestus durcheilen
die Musiker die Ecksätze. Höhepunkt ist der tiefempfundenen Mittelsatz. Der
Klang ist präsenter als in seiner späteren Berliner Aufnahme von 1991, bei der
er jetzt Mitglieder der Berliner Philharmoniker vom Flügel aus leitet. Das
Orchester klingt jedoch weniger präsent und weniger spritzig, ohne den
unmittelbaren Zugriff der früheren Aufnahme aus London, obwohl das Tempo
insgesamt eine Minute schneller ausfällt. An Serkins, Andsnes‘
oder Staiers Vertiefung in das Werk reicht Barenboim
jedoch nicht heran.
eingestellt
am 05.08.06
neu
bearbeitet und ergänzt am 21.11.23