Das Klassik-Prisma |
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Bernd Stremmel |
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Wolfgang Amadeus Mozart
Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll KV 466
Allegro – Romance – Rondo, Allegro assai
.
Mozarts
Klavierkonzert KV 466 ist das erste von zweien in einer Moll-Tonart. Es wurde
im Februar 1785 mit Mozart am Hammerflügel uraufgeführt, angeblich soll die
Tinte des Kopisten auf den Notenblättern noch nass gewesen sein. Mozarts Vater
wohnte dem Konzert bei und äußerte sich in einem Brief an Tochter Nannerl sehr lobend über das Werk.
Die beiden
Ecksätze sind sehr dramatisch, leidenschaftlich und düster angelegt. So wild
und aufbegehrend hatte noch nie ein Klavierkonzert von Mozart begonnen. An
wichtigen Stellen begegnen uns immer wieder 2 Fagotte, wie später in der
Einleitung zur Prager Sinfonie KV 504 oder der Don Giovanni-Ouvertüre, wo sie
wie hier den Eindruck des Beklemmenden, Bedrohlichen sowie eine Dringlichkeit
vermitteln (z. B. T. 24 ff. T. 182 ff).
Formal
gesehen ist der erste Satz ein erstaunliches Stück, in der die Musik aus der
von Mozart in seinen bisherigen Konzerten selbst geschaffenen Form ausbricht.
Orchester und Klavier stehen sich gegenüber, wobei sich das Klavier
unterzuordnen hat. Das 2. Thema erscheint nicht schon wie üblich in der
Orchesterexposition, sondern erst in der Soloexposition des Klaviers (T. 127
ff.) und bleibt nur eine Episode. Für diesen Satz trifft Mozarts berühmte
Äußerung seinem Vater gegenüber voll zu „.... dass die Nichtkenner zufrieden seyn müssen, ohne zu wissen warum."
Zwischen den
Ecksätzen steht ein als Romance bezeichneter
Mittelsatz in B-Dur, dessen liebliche Stimmung aber durch einen als
Parforce-Ritt dahin stürmenden Mittelteil in g-Moll grimmig gestört wird.
Mozart hat dem Satz ein alla breve-Zeichen vorgesetzt, ein Hinweis für die
Interpreten, das Tempo nicht zu langsam zu nehmen, was von den meisten
Interpreten jedoch ignoriert wird, „die Musik ist doch so schön!" Mozarts
Spielanweisungen befolgen in diesem Satz weitgehend Casadesus,
Anda-DG, Brendel-Mack., A. Schmidt, Ciani, Schiff, Egorov, Zacharias, O’Conor, Cohen, Kirschnereit.
Sehr langsam spielen Judina, Gieseking, Curzon, Ashkenazy-83 und Frantz.
Einige
Pianisten reichern ihren Part (besonders im 2. Satz) mit Verzierungen an, wie
es Mozart selbst gehalten hat: Kempff, Curzon, Gulda, Buchbinder,
Brendel-Mack., Perahia, Uchida, Zacharias, O’Conor, Bilson, Tan, Vogt und Kirschnereit.
Im ersten
Satz kann sich das Klavier kaum durchsetzen, das Orchester, hier groß besetzt
mit Pauken und Trompeten, fordert Unterordnung. Im letzten Satz kommt es dann
zu einer Partnerschaft. Zum Schluss entlässt Mozart seine Zuhörer mit einem
versöhnlichen Ende in D-Dur. Bei Takt 167 improvisieren einige Pianisten eine
kleine Kadenz bzw. bringen einen Eingang.
Das d-Moll
Konzert blieb lange Jahre hindurch das einzige Mozart-Klavierkonzert, das von
den Klavierspielern wahrgenommen wurde. Beethoven hat zu seiner Verbreitung
beigetragen und Kadenzen je für den 1. und 3. Satz geschrieben, die heute noch
fast ausschließlich gespielt werden. Auch Brahms hat es gespielt und für den 1.
Satz eine Kadenz hinterlassen, die aber kaum bekannt geworden ist, Idel Biret hat sie bei Naxos eingespielt.
Edwin
Fischer, Kempff, Casadesus, Haskil,
Heidsieck, Anda, Brendel, Bilson,
Paschenko, Brautigam und
Tan spielen eigene Kadenzen. Bemerkenswert die von Zacharias im 3. Satz, die er
in seinen beiden Aufnahmen erklingen lässt: Nach einem unvermittelten
Trugschluss meint man plötzlich den Komtur aus Don Giovanni einzutreten, was
alle Beteiligten in große Verwirrung wirft, ein genialer Einfall!
Bruno Walter
greift zu Carl Reineckes Kadenz. Nicht klären konnte ich die Herkunft bei
Engel, Lefébure, Immerseel,
Sofronitzki sowie Schoonderwoerd,
hier vermute ich, dass sie auch aus der eigenen Werkstatt stammen.
Einige
Interpreten teilen nicht oder nur bedingt die Auffassung, das Werk sei in
erster Linie von Mozart dramatisch, düster, fatalistisch gedacht. Eine kleine
Gruppe spielt es eher elegisch: Kempff, Curzon, Firkusny
und Ashkenazy-83.
Clara Haskil bietet beide Versionen: mit Fricsay und Swoboda
elegisch, mit den anderen Dirigenten dramatisch. Ebenfalls S. Richter: die
live-Aufnahme aus Prag sehr dramatisch, die Studio-Einspielung aus Warschau
elegisch, auch tragisch.
Mit dem
d-Moll Klavierkonzert wurde die Tradition des romantischen Klavierkonzerts des
19. Jahrhunderts begründet. Seine Popularität ist bis heute ungebrochen, dies
spiegelt sich auch in der äußerst umfangreichen Diskographie wider.
Rudolf Serkin |
Eugene Ormandy |
Philadelphia Orchestra |
CBS Sony |
1951 |
28‘38 |
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▼ |
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Rudolf
Serkin |
George
Szell |
Columbia
Symphony Orchestra |
CBS Sony |
1961 |
31‘36 |
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▼ |
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5 |
Rudolf Serkin |
Alexander Schneider |
English Chamber Orchestra |
BBCL |
1966 |
31‘09 |
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live, ▼ |
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5 |
Monique de la Bruchollerie |
Rudolf Paumgartner |
Camerata academica |
BMG |
1961 |
31‘34 |
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2. Aufnahme des Werkes, nun in Stereo, in der Anlage ähnlich wie
▼ |
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5 |
Monique de la Bruchollerie |
Heinrich Hollreiser |
„Pro Musica“
Orchester Wien |
Pantheon forgotten records |
1955 |
30‘23 |
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I Pianistin und Dirigent
lassen sich auf das Potential des Werkes ein, gutes Miteinander, dramatische
Lesart, entschiedener Zugriff, Lust an instrumentaler Zuspitzung, das Tor zur
Romantik steht weit offen, II sprechende Artikulation (Pianistin), MT schneller
und aufgewühlt, 2. Wiederh. fehlt, III auch hier
entschiedener Zugriff, Dramatik bis zum letzten Akkord – dumpfe
Pedalgeräusche |
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5 |
Robert Casadesus |
George Szell |
Cleveland Orchestra |
Sony |
1956 |
27‘16 |
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Casadesus und Szell sind ein gutes Gespann, nicht nur bei Mozart, frisch und
lebendig wird hier musiziert. |
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5 |
Andras Schiff |
Sandor Vegh |
Camerata academica Salzburg |
Decca |
1989 |
31‘09 |
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die ersten Takte sehr genau gelesen, beste Abstimmung zwischen Solist/Dirigent |
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5 |
Annie Fischer |
Adrian Boult |
Philharmonia Orchestra
London |
EMI |
1959 |
31‘08 |
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Holzbläser klanglich
etwas benachteiligt, im zweiten Satz ist Frau Fischer zurückhaltender, zarter
als z. B. Serkin und Richter, eine richtige Romanze, im MT dann jedoch
kräftiger, mit viel Expression |
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5 |
Clara Haskil |
Ferenc Fricsay |
RIAS Symphonie-Orchester
Berlin |
audite |
1954 |
28‘43 |
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live 10.01.54 – unmittelbarer, weniger geglättet als einen Tag
später im Studio, ▼ |
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5 |
Clara Haskil |
Ferenc Fricsay |
RIAS Symphonie-Orchester
Berlin |
DGG/audite |
1954 |
28‘39 |
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11.01.54 Studio, Fricsay weist darauf hin, dass Mozart T. 16 nur
f nicht ff vorgeschrieben hat, ▼ |
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5 |
Clara Haskil |
Igor Markevitch |
Lamoureux Orchester Paris |
Philips |
1960 |
30‘11 |
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letzte Studio-Produktion Haskils von
KV 466, 3 Wochen vor ihrem Tode – Haskil und Markevitch sollen sich musikalisch sehr nahe gestanden haben, was man hier spürt. Da sich beide
nicht einigen konnten, welche Kadenz aufgenommen werden sollte – Haskil oder Beethoven – wurden beide aufgezeichnet. Nach
Abhören der Bänder entschied man sich für die der Pianistin. ▼ |
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5 |
Maria-João Pires |
Claudio Abbado |
Orchestra Mozart |
DGG |
2011 |
31‘10 |
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I ausdrucksvolles Klavierspiel,
mit mehr Gefühl als bei Monique Haas, bestes Miteinander, Genauigkeit und
gepflegtes Spiel steht vor Dramatik, II Sensibilität für Mozarts Aufriss,
Musik darf atmen, III Inspiration, auch im abgesicherten Status, Eingang T.
167 |
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5 |
Julius Katchen |
Karl Münchinger |
Stuttgarter Kammerorchester |
Decca |
1966 |
30‘22 |
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viel Dramatik in den Ecksätzen, eine der wenigen Aufnahmen von
Mozart-Konzerten mit Katchen |
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5 |
Artur Rubinstein |
Alfred Wallenstein |
RCA Victor Symphony Orchestra |
RCA |
1961 |
30‘54 |
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Rubinstein hat einmal betont, dass Mozart seine große Liebe
gehöre. Leider hat er m. W. nur vier Mozart-Konzerte aufgenommen: KV 488
dreimal, KV 466, 467 und 491 nur einmal. In der Aufnahme von KV 466 spürt man
sein Gespür für diese Musik, der Dirigent kann da nicht ganz mithalten. |
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5 |
Christian Zacharias, Klavier und Ltg. |
|
Kammerorchester Lausanne |
MDG |
2007 |
29‘34 |
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I sehr gute
Zusammenarbeit, breite Ausdrucksskala, aufgewühlt, Klang klarer sowie
schlanker als in der Vorgänger-Aufnahme bei BR/EMI, II im B-Dur-MT zeigt
Solist weniger Gefühl, III in der Kadenz plötzlicher Auftritt des Komturs aus
Don Giovanni, der alle Mitwirkenden total verirrt, ein prächtiger Einfall! |
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Christian
Zacharias |
David
Zinman |
Sinfonie-Orchester
des Bayerischen Rundfunks |
EMI |
1989 |
28‘59 |
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gute und überzeugende Interpretation, Orchester nicht so
geschärft wie bei MDG, bereits hier kurzer Auftritt des Komturs in der Kadenz
des 3. Satzes |
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5 |
Friedrich Gulda |
Claudio Abbado |
Wiener Philharmoniker |
DGG |
1974 |
33‘00 |
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prägnante Artikulation, gestochen scharfe Triller, egale Läufe,
weitgehender Verzicht auf Rubato, gutes Miteinander, das sind einige
Parameter dieser Aufnahme, leider wurden nur 4 Konzerte mit dem Duo
Gulda/Abbado aufgezeichnet |
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5 |
Friedrich Gulda, Klavier und Ltg. |
|
NDR Sinfonie-Orchester
Hamburg |
EMI |
1993 |
32‘35 |
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live, Gulda ist nun für alles zuständig, da läuft nicht alles so
rund wie früher, erlaubt aber mehr Spontanität, Gulda summt (zufrieden?)
leise mit |
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5 |
Arturo Benedetti Michelangeli |
Antoine de Bavier |
SDR Sinfonie-Orchester Stuttgart |
Ica-classics |
1956 |
29‘55 |
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live, in Benedetti Michelangelis schmalem Repertoire bei Mozarts
Klavierkonzerten hebt sich KV 450 hervor, am meisten jedoch unser
d-Moll-Konzert. Allein vier Interpretationen stehen in meiner Sammlung, alles
live-Aufnahmen aus Italien und Deutschland. Diese wurde bei den Schwetzinger Festspielen
vom damaligen SDR mitgeschnitten. Für mich ist es eine Überraschung, ABM
spielt hier natürlicher als in den anderen Aufnahmen, er blickt immer nach
vorn und zeigt mehr Spontanität, die Eleganz seines Klavierspiels bleibt
nicht auf der Strecke. Sein späterer Eklektizismus samt gebremstem Ausdruck
sucht man hier vergebens. Gutes Miteinander zwischen
Dirigent und Solist. |
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4-5 |
Svjatoslav Richter |
Stanislaw
Wislocki |
National
Philharmonie Warschau |
DGG |
1959 |
33‘10 |
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▼ |
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4-5 |
Alfred Brendel |
Charles
Mackerras |
Scottish Chamber Orchestra |
Philips |
1998 |
30‘18 |
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|
▼,
geschärfter Orchesterklang |
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4-5 |
Alfred Brendel |
Neville
Marriner |
Academy
of St.Martin-in-the-Fields |
Philips |
1973 |
29‘56 |
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|
|
▼ |
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4-5 |
Vladimir Ashkenazy |
Hans
Schmidt-Isserstedt |
London
Symphony Orchestra |
Decca |
1968 |
32‘23 |
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|
sinfonische
Darstellung mit kräftigen Akzenten, großbesetztes Orchester, klare Linien,
musikantisch, noch nicht von der HIP-Bewegung berührt |
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4-5 |
Clara Haskil |
Herbert
von Karajan |
Philharmonia Orchestra London |
Stiftung
Mozarteum |
1956 |
30‘12 |
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live,
weitere Haskil-Aufnahme, Berliner Oboen
fügen sich besser in den Orchesterklang, Streicher-betontes Orchester, II Romance: noch etwas mehr Ausdruck als bei Fricsay, ▼ |
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4-5 |
Clara Haskil |
Henry
Swoboda |
Winterthur
Sinfonie-Orchester |
Westminster |
1950 |
30‘57 |
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|
Haskils älteste Aufnahme, ▼ |
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4-5 |
Clara Haskil |
Otto
Klemperer |
Philharmonia Orchestra |
audite Nota Blu |
1959 |
30‘26 |
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live
Luzern, etwas entferntes Klangbild, ▼ |
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4-5 |
Arturo Benedetti Michelangeli |
Karl
Münchinger |
Stuttgarter
Philharmoniker |
M&A |
1967 |
32‘18 |
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live, I
vom Pianisten eher als „Beethoven“-Konzert gespielt, T. 200-226 verträumt,
III ABM setzt bei Solo-Stellen immer eine Idee langsamer ein, immer wieder
kräftige Akzente – insgesamt: etwas mehr ABM als Mozart |
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4-5 |
Artur Schnabel |
George
Szell |
Philharmonic
Symphony Orchestra |
M&A |
1944 |
30‘45 |
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|
live,
Aufnahme leidet leider unter Bandjaulen, etwas belegter Klang, wenig
transparent, schade |
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4-5 |
Leif
Ove Andsnes, Klavier
und Ltg. |
|
Norwegisches Kammerorchester |
EMI |
2007 |
29‘38 |
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I dramatische Darstellung, rhythmische
Unterschiede zwischen Bläsern und Geigen T. 112/113 genau herausgestellt, II Verzierungen
in der Klavierstimme, weicher Klang, III kräftige Tutti-Akkorde klingen
leicht metallisch, einige Orchesterpartien mit mechanischem Touch |
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4-5 |
Piotr Anderszewski, Klavier und Ltg. |
|
Scottish Chamber Orchestra |
Virgin |
2005 |
30‘46 |
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|
I Anfangstakte in den
Streichern wenig strukturiert, Holzbläser T. 344-347 zugedeckt, kurzes Innehalten
vor der Reprise, nicht geradlinig zum Ziel, elegische Darstellung, II Verzierungen in der Klavierstimme, weicher Klang,
jedoch etwas kompakt, Balance nicht immer optimal, Flügel vorn, III Eingang
nach T. 167 |
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4-5 |
Jan Lisiecki |
Christian Zacharias |
Symphonieorchester des
Bayerischen Rundfunks |
DGG |
2011 |
31‘11 |
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|
Jan Liseicki
mit 16 Jahren - Musik läuft wie geschmiert, es scheinen keine Widerstände im
Weg zu stehen, bestens ausgewogen, II Auszierungen,
MT Holzbläser eher im Hintergrund – Klang leicht
belegt |
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4-5 |
Dino Ciani |
Gianandrea Gavazzeni |
I Pomeriggi Musicali |
Dynamic |
1971 |
31‘47 |
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live – beherztes ungestümes Klavierspiel, auf seine Art
überzeugend, I kräftige Akzente der linken Hand, z. B. T. 104-107, nirgends
so deutlich, II Romanze: Zwiesprache mit Mozart, III Ciani setzt alles auf
eine Karte, unwirsch dreinfahrende Akkorde; flächiges, helles Klangbild,
viele Publikumsgeräusche, U-Bahn, Orchesterleistung nicht auf dem Niveau des
Solisten |
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4-5 |
Daniel Barenboim, Klavier und Ltg. |
|
English Chamber Orchestra |
EMI |
1967 |
32‘11 |
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Barenboim zu Beginn seines Mozart-Zyklus für EMI, in den
Ecksätzen zupackendes Musizieren, eine besondere Liebe zu KV 466 tritt nicht
hervor. |
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4-5 |
Geza Anda, Klavier und Ltg. |
|
Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester |
audite |
1969 |
28‘32 |
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live, I kräftiges, männliches Klavierspiel, Orchester steuert
eine engagierte Begleitung bei, LvB ist nicht mehr weit,
II zwei zusätzliche Auftakt-Viertel in T. 43 und 47, aufmerksame Bratschen in
T. 60 ff. |
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4-5 |
Geza Anda, Klavier und Ltg. |
|
Camerata academica Salzburg |
DGG |
1965 |
27‘40 |
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Anda zu Beginn seiner Salzburger Studio-Einspielungen, hält sich
an Mozarts Tempovorschriften |
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4-5 |
Walter Gieseking |
Hans Rosbaud |
Philharmonia Orchestra
London |
EMI |
1953 |
31‘20 |
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Fortsetzung von Giesekings Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Rosbaud, spitze Londoner Oboe dominiert den
Holzbläserklang, II langsam, sehr schön |
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4-5 |
Clifford Curzon |
Benjamin Britten |
English Chamber Orchestra |
Decca |
1970 |
32‘55 |
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Curzon war bei seinen Mozart-Aufnahmen selten zufrieden, hier
mit Britten in gutem Einvernehmen, I elegisch, II langsames Tempo, Orchester
zu scheu in der Begleitung, Verzierungen! |
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4-5 |
Bruno Walter, Klavier und Ltg. |
|
Wiener Philharmoniker |
EMI u. a. |
1937 |
27‘40 |
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etwas uneinheitlich, besonders im Tempo, III gehetzt, Flügel
vorn, mäßige Transparenz |
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4-5 |
Murray Perahia, Klavier und Ltg. |
|
English Chamber Orchestra |
Sony |
P 1977 |
31‘03 |
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schön, aber etwas glatt, sehr durchsichtiges Klangbild,
Holzbläser etwas nach vorn geholt |
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4-5 |
Eric Heidsieck |
André Vandernoot |
Orchestre
Conservatoire Paris |
EMI |
P 1960 |
29‘04 |
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Wiener Mozart in französischen Händen, I sehr kräftig, direkt |
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4-5 |
Wilhelm Kempff |
Herbert Karajan |
Berliner Philharmoniker |
audite |
1956 |
30‘35 |
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live – Kempff und HvK auf einer Ebene,
Klangbild hier und da etwas kompakt bzw. mulmig, I dramatische
Orchester-Exposition, Kempff verzögert plötzlich T. 215, II Kempff nicht ganz
in die Musik versunken wie Haskil |
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4-5 |
Martha Argerich |
Claudio Abbado |
Orchestra Mozart |
DGG |
2013 |
30‘42 |
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live, I sorgfältige
Darstellung, im Vergleich zu Pires/Abbado etwas zurückhaltende Darstellung,
auch klanglich, II kantabel, im MT weniger Nachdruck, III hier rasantes
Tempo, zielstrebig nach vorn, betroffen machend, Eingang T. 167 |
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|
4-5 |
Martha Argerich |
Alexandre Rabinovitch |
Orchestra de Padova & Veneto |
Teldec |
1998 |
29‘18 |
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In den Randsätzen sehr schnelle Darstellung Orchester kann mit
Abbados Klangkörper nicht ganz mithalten, Argerich stellenweise etwas
flatterig und unstet |
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4-5 |
Lili Kraus |
Stephen Simon |
Vienna Festival Orchestra |
Sony |
1965 |
30‘17 |
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mit spürbarer Hingabe,
jedoch kein emotionsgeladener Vortrag, gutes Miteinander, Musik stellenweise
markant akzentuiert, III Eingang nach T. 167, prickelndes Allegro assai |
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4-5 |
Richard Goode, Klavier und Ltg. |
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Orpheus Chamber Orchestra |
Nonesuch |
1996 |
29‘26 |
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I Orchester aufgedonnert, schmissig, sehr dramatisch, II
Orchester in Begleitfunktion etwas mechanisch, III Allegro assai –
leider fehlt hier ein Dirigent, lesenswertes Booklet |
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4-5 |
Svjatoslav Richter |
Kyrill Kondraschin |
Tschechische Philharmonie Prag |
Andante |
1950 |
32‘36 |
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|
|
live, ▼ |
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4-5 |
Ivan Moravec |
Neville Marriner |
Academy of St.Martin-in-the-Fields |
hänssler |
1997 |
31‘46 |
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I Holzbläser werden in Tutti-Abschnitten zugedeckt, II MT etwas
brav, wenig minore-Charakter |
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4-5 |
Monique Haas |
Charles Münch |
Boston Symphony Orchestra |
Tahra |
1960 |
32‘08 |
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I anfangs im Tempo zurückhaltend,
gewichtiges Orchester-Spiel, KV 466 hier nahe bei Beethovens op. 37, Pathos
nicht vergessen, klares Klavierspiel, II breite Ausdrucksskala, Sinn für
Proportionen, III Künstler knüpfen an Satz 1 an, teilweise monumental –
Flügel führt |
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4-5 |
Rudolf Firkusny |
Günter Wand |
Kölner
Rundfunk-Sinfonie-Orchester |
Profil Hänssler |
1969 |
31‘12 |
|||||||||||||
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live, schnörkelloses Klavierspiel,
gutes Miteinander, II Anschlag mit etwas mehr Nachdruck als bei Bour, con espressione, III
Solist und Dirigent sorgen für innere Spannung, spannungsvolle Kadenzen |
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|
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4 |
Maria Judina |
Sergej Gortschakov |
Radio Sinfonie-Orchester der UdSSR |
Melodya BMG |
1948 |
33‘19 |
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I T. 85 ff. Klavier langsamer, auch beim 2. Thema
(Soloepisoden), II Adagio, im MT Bläser stark zurückgesetzt,
III T. 27 ff. Streicher schludern |
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Rudolf Firkusny |
Ernest Bour |
SWF
Sinfonie-Orchester
Baden-Baden |
Intercord |
P 1990 |
30‘50 |
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|
gutes
Miteinander zwischen Pianist und Orchester |
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4 |
Edwin Fischer, Klavier und Ltg. |
|
London Philharmonic Orchestra |
EMI |
1933 |
29‘56 |
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|
in den Ecksätzen schnell, immer nach vorn schauend, Romanze
gefällt am besten, Solist führt |
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4 |
Artur Schnabel |
Walter Süsskind |
Philharmonia Orchestra
London |
EMI |
1948 |
30‘07 |
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|
eingeengtes flächiges Klangbild, schade, dass es viel zu wenige
Mozart-Konzerte mit Schnabel gibt |
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4 |
Rudolf Serkin |
Claudio Abbado |
London Symphony Orchestra |
DGG |
1981 |
32‘36 |
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|
▼ |
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4 |
Elisabeth Westenholz |
Michael Schǿnwandt |
Collegium Musicum
Kopenhagen |
BIS |
1984 |
31‘57 |
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I Tutti im f (zu) kräftig,
persönlichkeitsstarkes Klavierspiel, explosive Ausbrüche, II männlicher
Ausdruck, fast atemlos durch den MT, III pulsierende Darstellung, routiniert,
jedoch etwas äußerlich |
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4 |
Yuri Egorov |
Wolfgang Sawallisch |
Philharmonia Orchestra
London |
EMI |
1985 |
30‘46 |
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großbesetztes philharmonisches Orchester, stellenweise (zu)
mächtig |
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4 |
Mikchail Pletnjew, Klavier und Ltg. |
|
Deutsche Kammerphilharmonie |
Virgin |
1995 |
32‘37 |
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|
insgesamt konventionell, (zu) langsam |
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4 |
Mitsuko Uchida |
Jeffrey Tate |
English Chamber Orchestra |
Philips |
1985 |
33‘21 |
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Uchida verwechselt Mozart mit Beethoven |
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4 |
Geza Anda, Klavier und Ltg. |
|
Wiener Symphoniker |
BMG |
1973 |
29‘55 |
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Anda auf erprobten Bahnen, hier nach dem Wechsel von DG zu
Bertelsmann – keine neuen Mozart-Erkenntnisse |
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4 |
Jewgenij Kissin, Klavier und Ltg. |
|
Kremerata baltica |
EMI Warner |
P 2010 |
33‘26 |
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T kräftig zupackend, beim
Beginn von Solostellen spielt Kissin etwas
langsamer, zieht das Tempo danach jedoch wieder an, insgesamt wenig locker,
viel Pedal, Kremerata klingt wie ein großbesetztes Orchester, aufgeblasener
Klang mit etwas Hall, II starke Bässe, etwas schwerfällig, III schöne
Bläserstimmen, sonst wie Satz 1 |
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Ingrid Haebler |
Carl Melles |
Wiener
Symphoniker |
VOX |
1958 |
31‘59 |
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Haebler beherrscht
ihren Part, aufnahmetechnisch ist jedoch nicht alles gemeistert |
|||||||||||||||||||
4 |
John O’Conor |
Charles Mackerras |
Scottish Chamber
Orchestra |
Telarc |
1991 |
30‘41 |
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II Verzierungen, jedoch etwas glatt, III erinnert hier an
Clementi |
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4 |
Maria-João Pires |
Armin Jordan |
Kammerorchester Lausanne |
Erato |
1977 |
32‘28 |
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Pianistin eine Klasse besser als das Orchester |
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4 |
Daniel Barenboim, Klavier und Ltg. |
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Berliner Philharmoniker |
Teldec |
1988 |
30‘30 |
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Aus der zweiten Serie der Mozartkonzerte, nun für Teldec mit den Berliner Philharmonikern. Im 1. Satz nicht
so scharf umrissen wie mit dem kleiner besetzten ECO, etwas zahm, II Bläser
im MT zurückgesetzt, etwas wenig profiliert. |
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4 |
Wilhelm Kempff |
Paul van Kempen |
Berliner Philharmoniker |
DGG |
1941 |
29‘47 |
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I eher elegische Darstellung, II minore-Abschnitt
schneller, Plattenrauschen |
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Matthias Kirschnereit |
Frank
Beermann |
Bamberger
Symphoniker |
Arte Nova |
2000 |
30‘16 |
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I
Holzbläser werden oft verdeckt, II Verzierungen, MT etwas rau, III Klavier:
kleiner Vorrat an Klangfarben |
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4 |
Alfred Brendel |
Wilfried Boettcher |
Orchester der Wiener
Volksoper |
Vox Brilliant |
1959-67 |
30‘35 |
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▼ |
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4 |
Svjatoslav Richter |
Karl Eliasberg |
Staatliches
Sinfonie-Orchester Moskau |
Brilliant |
1958 |
33‘04 |
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▼ |
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4 |
Arturo Benedetti Michelangeli |
Cord Garben |
Sinfonie-Orchester des NDR Hamburg |
DGG |
1989 |
33‘31 |
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ABM mit erhobenem Zeigefinger, Klang etwas zu dick, letzter Satz
durchgefingert |
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4 |
Vladimir Ashkenazy, Klavier und Ltg. |
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Philharmonia Orchestra
London |
Decca |
1983 |
34‘15 |
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etwas langsamer als 1968, Orchester ohne Dirigenten nicht ganz so
präzise (Streicher), I eher elegisch als dramatisch, II Adagio, zu langsam,
III nicht mehr A. assai |
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4 |
Justus Frantz |
Claus Peter Flor |
Bamberger Symphoniker |
BMG |
1989 |
32‘55 |
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alles etwas lustlos, wenig spannend |
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4 |
Yvonne Lefébure |
Wilhelm Furtwängler |
Berliner Philharmoniker |
EMI |
1954 |
28‘40 |
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live, entferntes Klangbild, II einige Temporückungen |
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4 |
Bruno Walter, Klavier und Ltg. |
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NBC Symphony Orchestra |
History |
1939 |
26‘12 |
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live, als CD eigentlich überflüssig |
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3-4 |
Keith Jarrett |
Dennis Russell-Davies |
Stuttgarter Kammerorchester |
ECM |
1996 |
32‘09 |
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alles schön, aber etwas glatt, 3. Satz von Bach? |
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3-4 |
Arturo Benedetti Michelangeli |
Carlo Maria Giulini |
RAI Orchester Rom |
Frequenz |
1951 |
31‘06 |
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live, unbefriedigendes Klangbild, Musik kommt wie aus einem
Trichter, Klavier vorn |
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3-4 |
Annerose Schmidt |
Kurt Masur |
Dresdner Philharmonie |
Eterna Berlin Classics |
1972 |
30‘10 |
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I etwas gefällig, d-Moll-Dämonie hält sich in Grenzen, II etwas
geglättet – insgesamt routiniert |
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3-4 |
Rudolf Buchbinder, Klavier und Ltg. |
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Wiener Symphoniker |
Calig |
1998 |
32‘48 |
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live, aus der Gesamtaufnahme, Holzbläser kennen ihren Part, hier
laufen sie nur mit, II minore: alles völlig
ungefährdet, einige Verzierungen, III etwas hölzern, über die Besonderheiten
wird nichts mitgeteilt |
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3-4 |
Ingrid Haebler |
Alceo Galliera |
London Symphony Orchestra |
Philips |
1965 |
34‘25 |
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I ein Pflichtstück? etwas lustlos, wenig profiliert, eher gemütlich,
II etwas zu langsam, III ähnlicher Eindruck wie Satz 1, routiniert, kaum
Spannung |
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3-4 |
Carmen Piazzini |
Michail Gantvarg |
Leningrader Solisten |
Col legno |
P 2006 |
29‘21 |
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I gutes Klavierhandwerk,
vehementer Zugriff, kräftiger Anschlag, dramatisch, klangliche Wucht, II
etwas äußerlich, MT robust, insgesamt jedoch gestalterische Blässe, III
schließt sich dem Kopfsatz an – breit aufgestelltes Kammerorchester, Flügel
meistens vorn |
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3 |
Karl Engel |
Leopold Hager |
Mozarteum Orchester |
Teldec |
1976 |
32‘03 |
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I Engel zu geradlinig, inhomogener Streicherklang in Tutti-Abschnitten,
helles Klangbild, II gelungene Holzbläserpartien, Pianist im MT zu
mechanisch, III Violinen T. 28-30 unsauber, klingt (zu) grau – Bässe oft zu
leise/unbeteiligt |
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3 |
Derek Han |
Paul Freeman |
Philharmonia Orchestra
London |
Brilliant |
1993 |
32‘09 |
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I Mozart eingeebnet, alles klingt irgendwie gleich, kein
dramatischer Vorgang, eher ein Spaziergang in Moll, II etwas besser, kein leises
Innehalten vor den kleinen Besonderheiten der Partitur, minore:
Klavieretüden? |
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2-3 |
Martin Stadtfeld |
Bruno Weil |
Sinfonie-Orchester des NDR Hamburg |
Sony |
2004 |
28‘20 |
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wenig sensibel, ohne Höhepunkte durchs Werk, Orchester-Tutti
knallig, gab es da einen verantwortungsvollen Produzenten? |
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Interpretationen nach historischer Aufführungspraxis, teilweise
mit Originalinstrumenten |
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5 |
Seon-Jin Cho |
Yannick Nezet-Seguin |
Chamber Orchestra of Europe |
DGG |
2017 |
30‘47 |
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I dramatische Lesart, entschieden
voran, herber Ausdruck, II Auszierungen in der
Klavierstimme, Pianist etwas trocken, III ähnlich Satz 1, Eingang nach T.
167, nach der Kadenz etwas schneller |
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5 |
Arthur Schoonderwoerd, Clavier
und Ltg. |
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Christoferi (16 Spieler) |
Accent |
2011 |
30‘09 |
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Orchester in solistischer
Aufstellung, professionelle Darbietung, sie muss man als Hörer mögen –
informatives Booklet aus der Feder von Schoonderwoerd. Pf : Kopie nach Anton Walter |
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Malcolm Bilson |
John Eliot
Gardiner |
The English
Baroque Soloists |
DGA |
1986 |
29‘28 |
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HIP-Aufnahme
mit Blick nach vorn, nicht zurück, Instrument aus der Mozart-Zeit,
Verzierungen, II im MT Tempo etwas angezogen |
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Patrick Cohen |
Christopher Coin |
Ensemble Baroque de Limoges |
Astrée |
1995 |
33‘40 |
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keine Hast bei KV 466, Cohens Instrument noch in Cembalo-Nähe |
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5 |
Olga Paschenko,
Clavier und Ltg. |
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Il Gardellino |
Alpha |
2024 |
31‘57 |
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Pf: Anton Walter, Nachbau von
Paul McNulty – I pointierte Dramatik, Bläser wünschte man sich an einigen
Stellen etwas präsenter, hier und da wird das Tempo gedrosselt, Nachdenken?
immer wieder Verzierungen der Solistin, auch in den anderen Sätzen, das
Erreichen des Orchester-Einsatzes nach der (eigenen) Kadenz wird dreimal
hinausgezögert, II MT etwas schneller, III T. 167 Eingang – Solistin
stellenweise auch in Tutti-Stellen im Einsatz – insgesamt eine grandiose
Aufnahme! |
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4-5 |
Malvyn Tan |
Roger Norrington |
London Classical Players |
EMI |
1991 |
29‘09 |
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viel Blecheinsatz bei Tutti-Stellen macht den Klang etwas
einseitig |
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4-5 |
Lars Vogt |
Ivor Bolton |
Mozarteum Orchester Salzburg |
Oehms |
2008 |
29‘28 |
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HIP-Produktion, in gewohnten Bahnen, keine neue Sicht auf KV 466 |
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4 |
John Gibbons |
Frans Brüggen |
Orchester des 18. Jahrhunderts |
Philips |
1986 |
32‘13 |
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live, Romanze: Gibbons müsste mehr singen |
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4 |
Ronald Brautigam |
Michael Alexander Willens |
Die Kölner Akademie (24
Spieler) |
BIS |
2012 |
26‘05 |
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Pf: Anton Walter u. Sohn,
Nachbau von Paul McNulty – I durchwegs
straffes Tempo, artistische Leichtigkeit, hier eher die große Linie als
ausdrucksvoll/dringlich, II Andante molto mosso, klar, viele Verzierungen,
III etwas geglättet, nach der Kadenz (ohne Hingabe) schnelles Satzende
|
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4 |
Jos van Immerseeel, Clavier und Ltg. |
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Anima Eterna |
Cascavelle |
1990 |
29‘01 |
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I T. 336 ff. Orchester nicht immer genau zusammen, etwas
pauschal, II MT etwas schneller, III dumpfe Tutti-Schläge – insgesamt etwas
bulliger Klang |
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3-4 |
Viviana Sofronitzki |
Taseusz Karolak |
Musica Antiqua Collegium Varsoviense |
Et‘cetera |
2005/06 |
31‘15 |
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I Balance nicht immer
top, stumpfer Klang, aufnahmetechnische Unzulänglichkeiten, II gezogen, wenig
Spannung, g-Moll-MT keine Überraschung, III Klavierspiel zu mechanisch,
Orchester wenig geschliffen. – Pf. Kopie nach Anton Walter von McNulty |
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Hinweise zu Interpreten
und Interpretationen
Rudolf Serkin
Serkins nervöses Klavierspiel
passt hervorragend zu KV 466, sehr expressiv nimmt er die Ecksätze, Tempo! Die Dirigenten
sprechen dieselbe Sprache wie der Solist. Seine letzte Aufnahme (Abbado 1981)
zu Beginn der digitalen Aufnahmetechnik, fällt etwas zurück. Der alte Serkin
ist nicht mehr im Vollbesitz seiner früheren pianistischen Kräfte, es klingt
nicht mehr alles so rund wie früher.
Clara Haskil
In Haskils
schmalem Repertoire mit Mozarts Klavierkonzerten seht das d-Moll-Konzert
zahlenmäßig an der Spitze, hier sind es 6 Interpretationen. Auch wenn sich Haskil beim Spielen nicht nach vorn drängt, entstehen doch
wieder Interpretationen, die von ihrer Persönlichkeit geprägt sind und im
Großen und Ganzen überzeugen.
Svjatoslav Richter
Drei Interpretationen stehen
hier im Vergleich. Richter neigt dazu, Mozarts Musik in den schnellen Ecksätzen
nicht dramatisch, wie die meisten Kollegen, darzustellen, sondern verleiht der
Musik eher einen tragischen, elegischen Ton. In der ersten Aufnahme stehen sich
Kondraschin und Richter mit unterschiedlichen
Ansätzen gegenüber. Der Dirigent teilt nicht die Auffassung Richters, insofern
empfinde ich diese Darstellung als uneinheitlich. Klanglich steckt diese
live-Aufnahme noch in den Kinderschuhen: Der erste Satz ist wenig transparent,
im dritten klirrt der Klavierdiskant. In der zweiten live-Aufnahme mit dem hier
nahezu unbekannten Karl Eliasberg agiert das
Orchester meistens im Hintergrund. Etwas Hall ist auch im Spiel. Der langsame
Satz wird sehr langsam genommen. Im Mittelteil findet kein Richtungswechsel
statt. Alles verläuft in gesicherten Bahnen, jedoch etwas harmlos. Den besten
Eindruck hinterlässt noch die Studio-Produktion aus Warschau. Hier hat die
Musik etwas mehr Konturen, klanglich nicht ideal (1959), jedoch mit besserer
Balance und Transparenz.
Alfred
Brendel
Spätestens seit seiner
intensiven Zusammenarbeit mit Neville Marriner und seiner Academy hat sich
Brendel zu einem Meister Mozartscher Klaviermusik, insbesondere der Konzerte
entwickelt. Aber schon einige Jahre zuvor, als er wie viele andere österreichische
Jungstars bei Vox unter Vertrag stand, lieferte er etliche gelungene Aufnahmen
mit Orchestern und Dirigenten aus dem Umkreis von Wien ab, wie KV 466. Hier
hört man bereits ein elastisches Klavierspiel, selbstverständliche Perfektion
gepaart mir facettenreicher Darbietung. Brendel verwendet eigene Kadenzen, im
Finale sogar zwei. In klanglicher Hinsicht sind allerdings Einschränkungen zu
vermelden. Besonders störend sind dumpfe Hintergrundgeräusche, besonders an
Solo-Stellen, die m. E. vom Flügel ausgehen. Hatte man bei der Aufnahme einen
alten Bösendorfer reaktiviert? So nimmt diese Aufnahme nach Brendel/Mackerras wie Brendel/Marriner nur den dritten Platz ein.
eingestellt am 12.10.06
letzte Ergänzung am 27.10.24