Das Klassik-Prisma |
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Bernd Stremmel |
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3. Sinfonie D-Dur D. 200
Adagio maestoso, Allegro con brio – Allegretto – Menuetto, Vivace, Trio – Presto vivace
Schuberts 3. Sinfonie entstand in der kurzen Zeit von vom 24. Mai bis 19. Juli 1815. Sie war nicht unbedingt zur Veröffentlichung, also zum Druck bestimmt, sondern diente dem Komponisten eher als Übungswerk, um eine Fertigkeit im Umgang mit Themen innerhalb der symphonischen Satzweise zu erlangen. Studien ausgewählter Sinfonien Haydns und Mozarts gaben Schubert wertvolle Hinweise und Anleitungen im Umgang mit musikalischem Material. Dass Schubert hier noch kein Meister, sondern ein Suchender und Lernender war, zeigt auch die Partitur der 3. Sinfonie: Sie beginnt mit einer langsamen Einleitung, worauf ein schneller Hauptsatz, Allegro con brio, folgt. Schubert beginnt nun nicht sofort mit dem ersten Thema (T. 35-55), sondern schiebt eine erneute Einleitung davor (T. 19-34), die von der Klarinette angestimmt und nach und nach in einer großen Steigerung aller Instrumente zu einem Höhepunkt geführt wird, der gleichzeitig auch der Beginn des Hauptthemas darstellt. Auch eine umgekehrte Deutung ist plausibel: Das anmutige Klarinettenthema ist als 1. Thema zu verstehen, dem als Fortspinnung das ff-Orchestertutti T. 35-55 folgt. Das 2. Thema wird nun im T. 57 (mit Auftakt) von der Oboe angestimmt, sogleich beteiligen sich Flöte, Klarinette und Fagott am musikalischen Gespräch, das sich jedoch auf das punktierte Achtelmotiv aus T. 58 verkürzt, das wiederum rhythmisch auf das Klarinettenthema Bezug nimmt. Die Durchführung (T. 90-142) ist knapp gehalten und verarbeitet ebenso das punktierte Achtelmotiv, überwiegend in den Bässen. Der sonst mit melodischen Einfällen so freigiebige Schubert beschränkt sich hier auf das Nötigste.
Als „langsamer Satz“ folgt ein schlichtes anmutiges Allegretto in G-Dur. Für die Ausführenden ein Problem, was meint Schubert hier? Soll es langsam oder doch, wie die Bezeichnung Allegretto bedeutet, schneller gespielt werden. Dirigenten, die sich für ein langsameres Tempo entschieden haben, lassen dann den C-Dur-Mittelteil meist deutlich schneller spielen. Ich persönlich neige hier zu einem bewegten Tempo. Etliche Dirigenten lassen die ersten 16 Takte wiederholen, obwohl die Partitur hier keinen Hinweis gibt: Böhm, Beecham, Sebastian, Wand, Neumann, Maag, Karajan, H. Schiff, Muti, Marriner, Barenboim, Davis, Kertesz und Maazel.
Beim 3. Satz entscheidet sich Schubert noch für ein Menuett, nicht für das von Beethoven favorisierte Scherzo. In der Mitte steht formhalber ein Trio, hier von Oboe und Fagott gespielt mit Begleitung der Streicher. Vorwiegend „ältere“ Dirigenten lassen die aufsteigenden Viertelnoten a-d-fis der Oboe gleich zu Beginn nicht gebunden, sondern staccato ausführen: E. Kleiber, Markevitch, Kubelik, G. L. Jochum, aber auch Kertesz, Muti, Shelley und Zinman.
Der unruhig dahin eilende 4. Satz könnte als Pate für das Finale von Mendelssohns 4. Sinfonie gestanden haben. Das 2. Thema mit seinem markanten Auftaktmotiv ratatatam kann sich gegenüber dem 1. kaum profilieren, beherrscht aber die äußerst knapp gehaltene Durchführung. Auf zwei verwandte Stellen möchte ich noch hinweisen: In den Takten 33-40 begleiten die beiden Hörner p das 1. Thema von Oboe und 1. Geigen, meist können sich die Hörner nicht durchsetzen, außer bei Abendroth, E. Kleiber, H. Blech, Kubelik, Neumann, C. Davis, Kertesz, Nott, Keitel, Herreweghe, H. Schiff und P. Järvi. Die zweite Stelle befindet sich in der Reprise T. 228-235. Jetzt begleiten die beiden Klarinetten mit einem Kontrapunkt die 1. Geigen. Schubert hat vorsorglich vermieden, die Geigen durch ein weiteres Blasinstrument zu verstärken, um dem Klarinettenklang Raum zu geben. Am deutlichsten hört man die Klarinetten bei P. Järvi, aber auch bei Neumann, Harnoncourt-COA, Marriner, Herreweghe, Abbado, Shelley, Nott und Keitel.
Der Umgang
mit den Wiederholungen in den Sätzen wird unterschiedlich behandelt: Knapp die
Hälfte der Dirigenten lassen alle spielen. Im 1. Satz fehlt sie bei Beecham,
Abendroth, Kabasta, Markevitch,
Maag, Sawallisch-64 und Maazel. Im 2. Satz wird die
zweite oft ausgelassen, dagegen werden im Menuett mit Trio alle vier immer
gespielt. Im Finale werden die Wiederholungen jedoch oft nicht beachtet.
Kleiber, Carlos |
Wiener Philharmoniker |
DGG |
1978 |
21‘08 |
5 |
I lebendig, gute dynamische Abstufung, transparenter Klang, II delikat, con spirito, Tempo etwas grenzwertig, III pointiert artikuliert, Trio langsamer, mit kammermusikalischer Feinabstimmung, IV ausgelassen, selbstverständliche Perfektion |
Abbado |
Chamber Orchestra of Europe |
DGG |
1987 |
23‘26 |
5 |
I lebendig, locker, mit jugendlichem Schwung, T. 120-125 Holz zurück, II kammermusikalische Feinabstimmung, duftiges Trio, III vitales Menuett, Trio etwas langsamer, IV Presto vivace!, ausgelassen, flirrende Streicher – gute Balance und Transparenz |
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Kleiber, Erich |
NDR Sinfonie-Orchester Hamburg |
Tahra |
1954 |
20‘07 |
4-5 |
live – I lebendig, con spirito, für die Zeit der Aufnahme transparenter Klang, II delikat, kapriziös, III mit Hingabe, Trio etwas langsamer, mit kammermusikalischer Feinabstimmung, schwungvoll, gelöst |
van Beinum |
Concertgebouw Orchester Amsterdam |
Philips |
1955 |
20‘29 |
4-5 |
I mit Verve, kompakter Klang mit geringerer Transparenz, II aufmerksam gestaltet, III Schubert immer auf der Spur, IV nuancenreich |
Nott |
Bamberger Symphoniker |
Tudor |
2003 |
24‘25 |
4-5 |
I frisches Allegro, kräftiges Akkordspiel, II Vl.1 T. 54 ff im Zusammenspiel mit Holz nicht vergessen, III straffes Menuett, gelöstes Trio, IV energisch, gute dynamische Abstufung |
Järvi, Paavo |
hr-Sinfonie-Orchester Frankfurt |
Rundfunkaufnahme |
2007 |
23‘32 |
4-5 |
live, unveröffentlicht – I zupackend, sich jedoch vor Exaltiertheit hütend, schöne Bläserdetails, gute dynamische Staffelung, II in einem Tempo, mit viel Klangsinn, III bewegt, pulsierend, das Bassfundament betonend, schönes Trio, IV als Kehraus, jedoch nicht überschäumend |
Neumann |
Tschechische Philharmonie Prag |
Supraphon |
1966 |
23‘27 |
4-5 |
I entschiedener Zugriff, vital, II Natürlichkeit wahrend, III fantasiereich interpretiert, IV mit Temperament und Präzision |
Shelley |
Royal Philharmonic Orchestra London |
RPO |
1994 |
23‘27 |
4-5 |
I und III lockeres Musizieren, viel Klangsinn, II ruhig, etwas blass, deutlich von den Nachbarsätzen abgesetzt, IV Drive, temperamentvoll, weist hin auf Mendelssohns 4. Sinfonie, letzter Satz – gute Balance und Transparenz, klangschöne Aufnahme |
Fischer, Ivan |
Budapest Festival Orchestra |
Hungaroton |
P 1996 |
22‘41 |
4-5 |
I schneller HS, aufmerksame Bläserbehandlung, II zu Beginn kein pp, farbenreiche Gestaltung, III noch im Menuett-Charakter, IV Presto, ausgelassen |
Marriner |
Academy of St. Martin-in-the-Fields |
Philips |
1981 |
23‘51 |
4-5 |
geschmeidiges Musizieren in allen Sätzen, gute Transparenz und Balance, abgerundeter Klang, II locker, jedoch zu gezogen, III Menuett und Trio im guten Kontrast, IV gute dynamische Abstufung, farbig |
Markevitch |
Berliner Philharmoniker |
DGG |
1954 |
21‘50 |
4-5 |
I gespannte E, deutlicher Ruhepunkt in T. 9, darstellerische Konzentration und Präzision, Holzbläser in der Durchführung T. 120 ff von Streichern zugedeckt, II etwas schwerblütig, III sprechende Artikulation, IV schwungvoll, poliert – weitgehend moderner Zugriff, im Sinne der Partitur |
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Markevitch |
RIAS Symphonie-Orchester Berlin |
audite |
1953 |
22‘29 |
4 |
live – im Großen und Ganzen wie die DGG-Studioproduktion, jedoch nicht immer so präzise musiziert, etwas topfiger Klang |
Jochum, Georg-Ludwig |
Kammerorchester des NWDR Hamburg |
Pathé forgotten records |
1954 |
22‘27 |
4 |
I pointiert artikuliert, Drive, Holzbläser in der Durchführung ab T. 119 im Background, II könnte stellenweise etwas verhaltener sein, Instrumentale Zuspitzung, IV energetisch – Orchesterspiel etwas robust, weniger Feinschliff |
Blomstedt |
Staatskapelle Dresden |
Eterna Berlin Classics |
1978 |
22‘45 |
4 |
I spannende E, farbiger Klang, Holzbläser immer im Fokus, hervorragende dynamische Abstufung, II treffend artikuliert, leider etwas zu langsam, III sorgfältig, IV gefällt am besten – gute Darstellung, jedoch, abgesehen vom letzten Satz, wenig jugendlich |
Wand |
Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester |
DHM EMI RCA |
1983 |
24‘21 |
4 |
I klar, deutlich, in mäßigem Tempo, ohne jugendlichen Schwung, II im Allegretto-Tempo, kaum pp, III im Trio schönes Bläser-Duett, IV sorgfältig – gute Transparenz und Balance, als „große Sinfonie“ gespielt |
Wand |
NDR Sinfonie-Orchester Hamburg |
RCA |
1992 |
24‘35 |
4 |
live – I etwas mehr Romantik, sonst der Kölner Aufnahme ziemlich ähnlich, IV sehr lebendig, Streicher mit etwas breiterem Strich |
Sawallisch |
London Symphony Orchestra |
Orfeo |
1973 |
23‘13 |
4 |
live – I etwas farbiger als 1973, II mehr Duft, III mit Hingabe, IV schwungvoll |
Maazel |
Berliner Philharmoniker |
DGG |
1962 |
21‘43 |
4 |
I Allegro könnte etwas lockerer und schneller sein, II zu gezogen, schöne Pizzicati der Bässe, III nuancenreich, IV gute rhythmische Abstufung – klangschöne Aufnahme |
Maazel |
Sinfonie-Orchester des Bayerischen-Rundfunks |
BR Klassik |
2001 |
21‘46 |
4 |
live – I mit mehr Energie als früher, II gezogen, III hellwach, IV zupackend – jugendlicher Schubert? |
Davis |
Sächsische Staatskapelle Dresden |
RCA |
1994 |
23‘14 |
4 |
I sauberes Musizieren, eher sachlich, T. 119 ff Holz zurück, II empfindsam, III spürbare Affinität zur Musik, IV Artikulation T. 131 ff bei 1. Vl. nicht top |
Kubelik |
Wiener Philharmoniker |
EMI |
1960 |
21‘47 |
4 |
I entschiedener Zugriff, großformatig, musikantisch, Bläser von Streichern teilweise zurückgedrängt, II Dynamik in Teil B etwas grob, III etwas fest musiziert, Trio verzärtelt, IV wie Satz 1 |
Kabasta |
Münchner Philharmoniker |
EMI |
1940 |
25‘17 |
4 |
I darstellerische Konzentration, II A-Teil etwas spröde, B-Teil etwas harmlos, III Routine, IV erst hier findet sich K. gefordert |
Kertesz |
Wiener Philharmoniker |
Decca |
1971 |
23‘33 |
4 |
I Vl. 1 in T. 101 etwas nachlässig artikuliert, T. 116 ff Holz von Streichern überdeckt, II an der Grenze der Langsamkeit, Vl. T. 69-65 etwas geschmiert, IV handfest – der Aufnahme fehlt es etwas an Sensibilität |
Muti |
Wiener Philharmoniker |
EMI |
1988 |
23‘17 |
4 |
I in der Durchführung bevorzugt Muti die Streicher, insgesamt straff, aber auch etwas fest, II und III routiniert, IV gute dynamische Abstufung, zupackend |
Sawallisch |
Radio-Orchester der italienischen Schweiz |
aura |
1964 |
19‘50 |
4 |
live – I gediegen, II Duett zwischen Holz und 1. Vl. T. 53-65, III Menuett stellenweise etwas flüchtig, langsameres Trio, IV betriebsam – etwas stumpfes Klangbild |
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Beecham |
Royal Philharmonic Orchestra London |
EMI |
1958/59 |
23’18 |
3-4 |
I HS zu laut begonnen, 2. Th. aufgekratzt, spitze englische Oboe, II kantabel, aber schleppend, III zu betulich, IV T. 188 Ritardando der Bässe vor Fermate – keine Sinfonie eines Jugendlichen, produziert in Paris sowie in London |
Abendroth |
Gewandhausorchester Leipzig |
Tahra |
1945 |
20‘37 |
3-4 |
I Tempomodifikationen, farbiges Spiel. kompakter Klang, II zu schleppend, III Menuett stürmisch, Trio wieder sehr langsam, IV gutes Tempo, prickelndes Allegro – Kriegsaufnahme |
Sebastian |
Orchestre des Concerts Colonne Paris |
Urania forgotten records |
1954 |
21’11 |
3-4 |
I S. zieht zu Beginn des HS das Tempo etwas an, großbogige Gestaltung, kompakter Klang, II geringere Spannung, III Anfangstöne verwackelt, Trio wenig ausdrucksvoll, IV kein Presto, etwas lustlos – kompakter Klang |
Blech, Henry |
The London Mozart Players |
EMI forgotten records |
1954 |
22‘51 |
3-4 |
I Anfangsakkord nur f, insgesamt etwas enge Dynamik, ausgeglichene Interpretation, II zu gezogen, III etwas kraftlos, IV gefällt noch am besten – kompakter Klang |
Maag |
Philharmonia Hungarica |
MCPS |
1969 |
22‘25 |
3-4 |
I T. 126 f Oboe mit viel Vibrato, auf altväterliche Art, II M. schlendert durch den Satz, IV wie durchgespielt, zu laut begonnen – kompakter Klang, eingeengte Dynamik |
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Barenboim |
Berliner Philharmoniker |
CBS Sony |
1986 |
25‘52 |
3 |
I spannungslose E, gewichtiges Musizieren, II sehr gezogen, ruhig, etwas ermüdend, III etwas breit und fest, schleppend, IV routiniert, es springt kein Funke über – gute Transparenz und Balance, jedoch wenig farbiger Klang |
Böhm |
Berliner Philharmoniker |
DGG |
1971 |
26‘59 |
3 |
E gedehnt, HS lebendiger, jedoch nicht mitreisend, korrekte Darstellung, II zu schleppend, B-Teil nur wenig schneller, III gediegen, IV gute dynamische Abstufung, ohne Esprit – alles ziemlich sauber und korrekt, Böhm vermag jedoch kaum einen Funken aus der Musik zu schlagen |
Karajan |
Berliner Philharmoniker |
EMI |
1977/78 |
25‘06 |
3 |
I T. 15/16 undeutliche Bläser, in gemächlichem Tempo, laute Orchester-Tutti aufgedonnert, II ruhig, gelassen, III bulliger Tutti-Klang incl. nach vorn gezogener Pauke, IV etwas äußerlich – „große Sinfonie“, in Karajans, nicht in Schuberts Lesart |
Interpretationen
nach historischer Aufführungspraxis und mit Originalinstrumenten:
Jacobsen |
The Knights |
Ancalagon |
2010 |
21‘38 |
5 |
I schwungvoll, fein gestaltet, II kantabel, B viel schneller, mit Duft, III pointiert artikuliert, jenseits aller Routine, IV souverän |
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Heras-Casado |
Freiburger Barockorchester |
HMF |
2012 |
21‘24 |
4-5 |
I frisch lebendig, II weniger Esprit, III sehr lebendig, Trio etwas zurück, IV stürmisch, hervorragende dynamische Staffelung – offenes Klangbild, jedoch etwas grau, in Tutti-Stellen decken Blech und Pauken das Holz zu |
Goodman |
The Hanover Band |
Nimbus Brilliant |
1988 |
22‘38 |
4-5 |
I sorgfältig gestaltet, Achtel in Fl. und Ob. T. 2 ff verschwimmen klanglich, II Abschnitt B weniger farbig, III weniger HIP zu vernehmen, IV hervorragende dynamische Staffelung, Musizieren könnte noch etwas lockerer sein – leichter Hall vermindert etwas die Prägnanz |
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Brüggen |
Orchester des 18. Jahrhunderts |
Philips |
1994 |
23’39 |
4 |
I gespannte E, Brüggen lässt sich mehr Zeit, großformatig, II zögerliches Tempo, schnellerer B-Teil bringt mehr Farbe, III sehr schnell, Trio langsamer, IV aufgekratzt |
Minkowski |
Les Musiciens du Louvre Grenoble |
naive |
2012 |
23’12 |
4 |
live – I E Fl. und Ob. In T. 2 ff nicht gleichmäßig zusammen, II sauber musiziert, jedoch zu zögerlich, schöner Bläserklang, III schnell, prägnant, Akzente, IV ohne in gewohntem Fahrwasser – breites Klangbild, anfangs, jedoch etwas kompakt |
Immerseel |
Anima Eterna |
Sony |
1996 |
23‘17 |
4 |
I pompöse Tutti-Abschnitte, hier auch kompakter Klang, insgesamt weniger farbig, II sorgfältig, jedoch kaum Esprit, III etwas zu fest musiziert, IV insgesamt etwas gleichförmig |
Interpretationen
nach historischer Aufführungspraxis mit modernen Instrumenten:
Manacorda |
Kammerakademie Potsdam |
Sony |
2011 |
21‘54 |
5 |
offenes Klangbild, Bläser sehr direkt abgebildet, prägnantes Musizieren, II frisch, lebendig, II mit Esprit, III lebendig, vivace, Trio etwas langsamer, in T: 17 Ob. synkopisch nach dem Fagott, IV etwas starr, jedoch gute dynamische Abstufung |
Herreweghe |
Royal Flemish Philharmonic Orchestra |
PHI |
2015 |
23‘20 |
5 |
I pulsierend, Blick auf Details, II locker, B viel schneller, mit Duft, III farbenreiches Spiel, in den ersten Takten Holzbläser etwas überdeckt, IV souverän bewältigt |
Zinman |
Tonhalle Orchester Zürich |
RCA |
2012 |
22‘24 |
5 |
I selbstverständliche Perfektion, spannungsvoll, II bewegt, pulsierend, immer auch Spannung, III nuancenreich, sprechende Artikulation, IV con spirito, gute dynamische Abstufung |
Keitel |
Putbus Festival Orchestra |
Arte Nova |
1997 |
22‘39 |
5 |
I E Bläser-Achtel immer staccato, ab T. 10 dann Streicher, Allegro assai im HS, Blick immer auch auf Nebenstimmen, II sprechende Artikulation, farbiges Klangbild, III schlanke, präzise Tongebung, Trio etwas langsamer, IV entschiedener Zugriff |
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Zender |
SWF Sinfonie-Orchester Stuttgart |
hänssler |
2000 |
24‘34 |
4 |
I entschiedener Zugriff, kräftig, II A zu behutsam, B duftige Pizzicati der Bässe, III farbiges Spiel, Ob. und Fg. deutlich nebeneinander, IV gute dynamische Abstufung |
Schiff, Heinrich |
Nothern Sinfonia |
IMP |
1985 |
24‘08 |
4 |
I mehr Brio als Allegro, etwas fest, gute Transparenz und Balance, II Sch. wiederholt auch die ersten 16 Takte, III ausgeglichen, dem Notentext entsprechend, IV mit Schwung, als Kehraus, dynamische Abstufung nicht top – insgesamt solide |
Harnoncourt |
Concertgebouw Orchester Amsterdam |
Teldec |
1992 |
24‘15 |
4 |
I E Bläser T. 14/15 nicht ganz deutlich, zu festes Musizieren, große Sinfonie!, in lauten Tutti-Abschnitten auftrumpfend, II ernst, schwerblütig, B-Teil etwas schneller, III Menuett auftrumpfend, Trio langsamer, IV entschiedener Zugriff, sonst wie Satz 1 |
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Harnoncourt |
Berliner Philharmoniker |
BP Media |
2003 |
25’54 |
3-4 |
live – I E lastend, klanglich nicht so deutlich wie 1992, ähnliche Interpretationshaltung, jedoch schwerfälliger, II gezogen, zu ernst, B kontrastiert auch durch schnelleres Tempo, III Menuett-Charakter betont, Trio langsamer, IV betriebsam, mehr Noten als Musik |
eingestellt am 31. 05. 2016