Das Klassik-Prisma |
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Bernd Stremmel |
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Franz Schubert
Der Hirt auf dem Felsen D.965
für Singstimme, Klarinette und Klavier
Stader |
S |
Gall Engel |
DGG |
1957 |
10‘58 |
5 |
souverän, französische Klarinette |
Augér |
S |
King Johnson |
hyperion |
1989 |
12‘11 |
5 |
glockenheller Sopran, mit Maß vorgetragen; ruhiger, introvertierter Mittelteil |
Berger |
S |
Richter Raucheisen |
Pilz Membran |
~ 1944 |
10‘50 |
5 |
Stimme im Vordergrund, aufmerksames Miteinander |
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|||||||
Ameling |
S |
Pietersen Gage |
EMI |
~ 1971 |
11'50 |
4-5 |
s. u. |
Ameling |
S |
Deinzer Demus, Hammerflügel |
DHM |
~ 1970 |
11‘17 |
4-5 |
s. u. |
Berger |
S |
Geuser Scherzer |
EMI |
1954 |
10‘23 |
4-5 |
Klavier nur in Dienerfunktion, glockenheller Sopran |
Köth |
S |
Leister Weissenborn |
Eurodisc |
~ 1964 |
11‘06 |
4-5 |
glockenhelle Stimme, natürlicher Vortrag, Dynamik im unteren Bereich nicht ausgeschöpft; Anfang nicht nur eine Einleitung, sondern bereits eine kleine Szene |
Danco |
S |
de Peyer Agosti |
Decca |
~ 1956 |
10‘47 |
4-5 |
etwas entfernter Klang, Klarinette wagt auch pp |
Isokoski |
S |
Korsimaa Viitasalo |
Finlandia Elatus |
1993 |
11‘35 |
4-5 |
ausdrucksstarke Stimme mit Körper, sehr nahe bei Müller/Schubert, gute Begleitung |
Valente |
S |
Wright R. Serkin |
CBS Sony |
1960 |
12‘34 |
4-5 |
langsamer Mittelteil, Spannung jedoch gehalten, ausdrucksstarkes Klavier |
Ludwig, Christa |
M |
de Peyer Parsons |
EMI |
1965 |
11‘21 |
4-5 |
dramatische (Opern)Szene, geht über ein schlichtes Lied hinaus, einige Tonverfärbungen |
Donath, Helen |
S |
Klöcker Donath, Klaus |
Acanta |
P 1982 |
11‘01 |
4-5 |
ausdrucksvoller Mittelteil, beste Klarinette |
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Streich |
S |
Geuser Werba |
DGG |
1959 |
11‘38 |
4 |
Werba im Mittelteil unstet, Stimmlich souverän, eigenständige Interpretation, warum bei „und singe“ u. „von unten“ langsamer? |
Battle |
S |
Leister Levine |
DGG |
1987 |
11‘38 |
4 |
gute Textverständlichkeit, viel Vibrato, etwas gekünsteltes Singen, mehr Abschnitte als Zusammenhänge, sehr langsamer g-Moll-Teil, Leister als kompetenter Mitstreiter, Levine nur Begleiter |
Giebel |
S |
Michaels de Nobel |
Telefunken |
1968 |
10‘48 |
4 |
etwas neutral, überzeugend erst der dritte Teil |
Price, Margaret |
S |
Schöneberger Sawallisch |
Orfeo |
1981 |
11‘37 |
4 |
große Stimme, aber nicht sehr variabel |
Lott |
S |
Collins Brown |
IMP |
P 1987 |
12‘03 |
4 |
langsamer Mittelteil, Spannung jedoch gehalten |
Janowitz |
S |
Rodenhäuser Gage |
DGG |
1977 |
11‘57 |
4 |
schönes Vorspiel, danach etwas langsam, worunter die Spannung ein wenig leidet |
Bonney |
S |
Kam Parsons |
Teldec |
1994 |
11‘31 |
4 |
musste es so viel Vibrato sein?, etwas distanziert |
Hendricks |
S |
S.Meyer Lupu |
EMI |
1992 |
11‘16 |
4 |
Stimme etwas hohl, in höheren Lagen werden helle Vokale eingedunkelt, ausdrucksstarke Begleitung |
Schumann, Elisabeth |
S |
Kell Reeves |
EMI |
1937 |
8‘43 |
4 |
gekürzt |
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Retchitzka |
S |
Lancelot Barbier |
EMI |
P 1959 |
10‘20 |
3-4 |
alles sehr direkt, helle französische Klarinette korrespondiert mit dem hellen Sopran, Sängerin bemüht sich um gute deutsche Aussprache, Klarinette gleich zu Beginn zu laut, kaum ein pp |
Ritchie |
S |
Kell Moore |
EMI |
1947 |
9‘21 |
3-4 |
gekürzt, kein akzentfreies Deutsch |
Swensen |
S |
Neidich Jones |
EMI |
|
11‘14 |
3-4 |
zu starkes Vibrato im Mittelteil |
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Fontana |
S |
Schmidl Fischer, G. |
Decca |
1982 |
12‘37 |
3 |
etwas zu neutral im Ausdruck, spannungsarm, da zu langsam, Klavier nur Begleiter |
Männerstimme:
Behle |
T |
Miles Bjelland |
Capriccio |
2010 |
10‘05 |
5 |
Behles schlank und immer sicher geführte Stimme verfügt nicht über Metall, meistert aber mit Geschick die hohen Lagen, sehr überzeugend die Dialoge zwischen Tenor und Klarinette, insgesamt sehr differenziert |
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Büchner |
T |
Simm Shetler |
Berlin Classics |
P 1980 |
11‘29 |
4-5 |
Klarinette wagt auch pp |
Hinweisen sollte man auf die g-moll Klavierbegleitung im Mittelteil „In tiefem Gram...". Schubert verwendet hier in der linken Hand dasselbe Modell wie im „Ständchen" aus dem „Schwanengesang". Beide Lieder sind etwa zur selben Zeit entstanden.
Auffallend ist, dass fast ausschließlich Damen diese wunderbare Komposition aufgenommen haben. Vom Text her ist es eher ein Lied für Männerstimme, wobei mir nur die oben genannte gelungene und hörenswerte Aufnahme von Eberhard Büchner bekannt ist. Neu dazu gekommen ist jetzt die m.E. noch bessere mit Daniel Behle. Meines Wissens führen auch Bielefelder Kataloge älteren Datums keine einzige Aufnahme eines Sängers an.
Elly Ameling
Innerhalb kurzer Zeit hat die damals junge E. Ameling Schuberts „Hirt auf dem Felsen“ zweimal für die Schallplatte aufgenommen, zunächst für die Deutsche Harmonia Mundi eine Version unter Verwendung von Instrumenten aus der Schubertzeit, dann mit modernem Flügel und Klarinette für die EMI. Die Gründe dafür sind mir nicht bekannt. Das Lied kommt ihrer hohen Stimme entgegen, sie muss nirgends forcieren, sie weiß, wovon sie singt und es gelingt ihr eine gute Charakterisierung der einzelnen Abschnitte. Beide Klarinettisten und Pianisten sind ihr gute Partner, wobei Irwin Gage eine höhere Charakterisierungskunst einbringt als Jörg Demus am Hammerflügel. Die beiden Bläser halte ich für gleichwertig. Das Klangbild der DHM-Produktion ist heller, auch Amelings Stimme erklingt so, das der EMI-Platte etwas dunkler, was mir im direkten Vergleich etwas besser gefällt, letztlich aber Geschmacksache bleibt.
eingestellt am 03. 03. 05
letzte Ergänzung 14. 02.13